1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Ohne Gehweg und Regenkanal

Räbelsche Straße Ohne Gehweg und Regenkanal

Ein Gehweg und Regenwasserkanal in der Räbelschen Straße würden viel Geld kosten. Deshalb könnte die Stadt darauf verzichten.

Von Karina Hoppe 06.04.2016, 17:00

Werben l Der Bauauschuss war sich am Dienstagabend ziemlich schnell einig. Wenn die Landesstraßenbaubehörde sagt, sie würde die Räbelsche Straße auch ohne die Stadt bauen, dann ist es doch gut. „Sie finden auch ohne Regenwasserkanal eine Möglichkeit, die Straße zu entwässen“, sagte Bauamtsleiterin Simone Kuhlmann. Und rechnete noch einmal vor, was die Maßnahmen kosten würden. Der Regenwasserkanal 158000 Euro, wobei das Land einen einmaligen Zuschuss von 68000 Euro zuschießen würde. Der Rest bliebe erstmal bei der Stadt. Ein neuer Gehweg würde 171000 Euro kosten, wobei 96000 Prozent davon über das Entflechtungsgesetz gefördert würden. 75000 Euro aber blieben immer noch bei Stadt und Anwohnern. Dies kann Werben umgehen, das will der Bauausschuss zumindest dem Stadtrat als Beschluss empfehlen. De facto hätte die Stadt das Geld auch gar nicht. Der Haushalt ist mehr als knapp bemessen.

Kehrseite der Medaille ist, dass es nur jetzt im Zusammenhang mit dem Bau der L2 eine Förderung für die Maßnahmen gibt. Später nicht mehr, betonte Simone Kuhlmann. Allerdings sollte, so schätzt sie ein, die Entwässerung des Gehwegs auch entschärft sein, wenn kein Wasser mehr von der Straße dazukommt.

Bleibt die Frage, was mit der Allee wird. Die Landesstraßenbaubehörde ist im Besitz der Baumreihe zwischen Gehweg und Straße und möchte diese fällen. Ein Baumgutachten ist sehr negativ ausgefallen, wobei die gegenüberliegende Baumreihe, die der Stadt gehört, in noch schlechterem Zustand sein soll, obwohl sie von der Landesstraßenbaubehörde mitgepflegt wurden. Von den dort stehenden 27 Bäumen sind 23 zur Fällung empfohlen. Gefahr im Verzug sei im Moment nicht, aber das sei nur eine Frage der Zeit. Die Allee habe ihr Alter schier erreicht. Der Baumbestand wird auf etwa 85 Jahre geschätzt. Michael Nix schlug nun vor, die städtischen Bäume gleich mit fällen zu lassen, „wo schon Mal eine Fachfirma vor Ort ist, da wird es vielleicht billiger“. Pro Baum schätzt die Bauamtsleiterin Kosten von 200 bis 500 Euro. Angenommen, eine Fällung kostet 400 Euro, kämen auch schon wieder 11000 Euro zusammen. Und dann noch Neuanpflanzungen, vier Meter hohe Bäume sind empfohlen. Andererseits muss die Stadt, wenn sie nicht fällt, Baumpflegemaßnahmen durchführen und die betagten Bäume engmaschig kontrollieren, „bevor wirklich etwas passiert“.

Der Bauausschuss unter der Vorsitzenden Elisabeth Gellerich will dem Stadtrat nun empfehlen, die Fällung beim Umweltamt zu beantragen. Um überhaupt erstmal zu sehen, wie dies gesehen wird. „Bäume sind ein Politikum.“