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Rückblick 35 Jahre Herzsportgruppe

35 Jahre Herzgruppe Osterburg, das muss gefeiert werden. 60 Mitglieder und 100 aktive Teilnehmer blickten in Ziegenhagen zurück.

Von Astrid Mathis 06.06.2017, 09:00

Osterburg l „Fakt ist eins“, stellte der Vereinsvorsitzende Dr. Volkmar Schröter in der Runde fest, „ich steckte bei der Gründung noch in den Kinderschuhen.“ Ein anderer Arzt sollte das Mikrofon übernehmen. Dr. Friedrich Schnüber war der richtige Mann dafür, denn er war von Anfang an dabei und hatte manche Anekdote parat.

1974 ans Seehäuser Krankenhaus gekommen, verdiente er sich erste Sporen in der Inneren Abteilung bei Obermedizinalrat Dr. Walter Augsten. Die Zeit nach einem Herzinfarkt war damals Niemandsland. Um Ängste und Nöte der Patienten aufzufangen, hob Schnüber 1978 die Versehrtengruppe Seehausen aus der Taufe. Atmung, Belastbarkeit und Psyche verbesserten sich mit der Gymnastik, die schon eine Woche nach der OP begann. So sollte es weitergehen. Als Kreissportarzt entwickelte er ein Leistungsprogramm, das Ute Hecker und Heike Neustadt umsetzten. Am 11. Februar 1981 war schließlich die Geburtsstunde der Therapiesportgruppe Osterburg.

Nach der Wende dachte keiner ans Aufhören. Schnüber reiste nach Hamburg, informierte sich, „wie es drüben gemacht wird.“ Der Gründung des Vereins Präventiv- und Herzgruppe Osterburg stand damit nichts mehr im Wege. 2006 übergab er den Staffelstab an Volkmar Schröter. Fünf Gruppen in Seehausen und Osterburg profitieren vom Reha-Sport. „Der Sport ist das Eine“, betonte Schnüber, „die Psyche das andere.“ Beides müsse beweglich bleiben, um wieder aufzublühen. „Wir freuen uns, dass wir dank Herzgruppe Patienten wieder zu fröhlichen Menschen machen“, schloss er seine Bilanz ab. Das Fotoalbum, das er durchreichte, war Zeugnis von vielen glücklichen Begegnungen.

Auch die in Ziegenhagen sollte so eine werden, der gesundheitliche Aspekt nicht zu kurz kommen. Dr. Michael Boschmann von der Charité Berlin kam auf das Thema Übergewicht zu sprechen, riet von viel Kochsalz und Fertiggerichten ab und lobte langsames Essen und Bewegung.

Bevor Diplommediziner Olaf Haberecht aus Aschersleben zu seinem Vortrag kam, gratulierte er im Namen des Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Sachsen-Anhalt und Thüringen mit einer Urkunde in Würdigung der erfolgreichen Arbeit. Dr. Volkmar Stein vom Behinderten- und Rehabilitationssport Sachsen-Anhalt schloss sich den Glückwünschen an. Schröter und Schnüber lobten hingegen die Unterstützung der Sponsoren und Krankenkassen. Abschließend bekamen neben den Ärzten die Übungsleiter ein extra Dankeschön.