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Sanierung Alte Goldbecker Schule kostet noch mal Geld

Goldbeck muss Geld ausgeben, um unter anderem die Blitzschutzanlage der alten Schule zu ertüchtigen. Obwohl ein Schulneubau geplant ist.

Von Karina Hoppe 17.10.2017, 18:00

Goldbeck l Noch im Oktober soll es eine Liste geben, die verrät, wer aller Voraussicht nach in die Gunst der Stark-III-Gelder kommt. Die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck hat quasi im Namen der Gemeinde Goldbeck das zweite Mal einen Förderantrag gestellt. An der Uchte hält man in Erwartung des Bescheides schon länger den Atem an: Der Grundschulneubau soll unbedingt kommen! Nun aber muss sich die Kommune erst nochmal mit ihrem betagten Schulgebäude in der Alten Dorfstraße befassen.

Die Verbandsgemeinde hatte beim Landkreis beantragt, aufgrund des aktuell hohen Bedarfs die Kapazität an Hortplätzen für das Schulgebäude für ein Jahr zu erhöhen. Dies zog ein komplettes Genehmigungsverfahren nach sich. Und eine Begehung.

Während dieser erkannte der Landkreis zwar an, dass seit der letzten Begehung Mängel behoben wurden (neue Fußböden, Umbau von Fenstern zu Fluchtwegen...), sah aber auch Nachholebedarf. Darüber war Stendal, wie Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau es ausdrückte, „not amused“. So sollen die Holztreppen etwa von unten mit feuerfestem Material verkleidet und Abtrennungen in den Fluren vorgenommen werden. Automatische Rauchabzüge würden noch fehlen und die Blitzschutzanlage entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen. Wie Bürgermeister Torsten Dobberkau Auskunft gibt, müsste Goldbeck rund 40.000 Euro in die Hand nehmen, wenn alles genauso wie gefordert umgesetzt würde. Für ein Schulgebäude, das im besten Fall in naher Zukunft nicht mehr als solches genutzt wird. In seiner Sitzung am Montag verständigte sich der Rat nun darauf, zunächst Maßnahmen umzusetzen, die auch unabhängig von der Nutzung des Gebäudes als Schule irgendwann auf die Kommune zukämen.

Eine Blitzschutzanlage nach aktueller Vorschrift benötigt das Gebäude etwa auch, wenn es später als Vereinshaus oder für betreutes Wohnen genutzt wird. So war es auch selbige Maßnahme, die das Gremium am Montag gleich auf den Weg brachte. Kostenpunkt: 3605,70 Euro. „Wir müssen Kompromisse eingehen“, sagt Dobberkau. Zunächst hätte es mit der Verbandsgemeinde im Übrigen eine Diskussion darüber gegeben, ob es sich bei den Maßnahmen um Instandhaltungen oder Investitionen handelt. In ersterem Fall wäre die Verbandsgemeinde als Träger der Schule in der Pflicht gewesen. „Aber es stimmt schon, ich habe es angenommen, es bleibt ja unser Gebäude“, so Dobberkau.

Vor dem Hintergrund eines jüngst angekündigten, neuen 116 Millionen schweren Förderprogrammes, für das Sachsen-Anhalt noch im Oktober den Geldhahn aufdrehen möchte, fragte Ratsmitglied Jürgen Geidies, ob die Programme denn gegeneinandergelegt werden. „Damit wir auch wirklich in eines der beiden kommen.“ Frust wurde hierauf laut, auch weil das Stark III-Genehmigungsverfahren so ewig dauert. „Keiner will einen Fehler machen. Alle ziehen sich darauf zurück, dass noch was geprüft werden muss“, zeigte sich auch Dobberkau sichtlich genervt von der ewigen Händepartie in Sachen Grundschule.