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Schaftag Schäfer sind beim Hüten gefordert

Erfahrenen Hütern über die Schulter schauen, das ist beim Schaftag in Iden am 3. Oktober möglich.

Von Ingo Gutsche 25.09.2019, 18:00

Iden l Der Hüte-Wettbewerb auf den Flächen der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) ist ein freundschaftlicher Vergleich zwischen einem erfahrenen Schäfer-Quartett. Aber dennoch verspricht er Spannung. Denn jeder Teilnehmer wird eine Stunde seine aus 300 Schafen bestehende Herde in Schach halten müssen. Mit seinem Hunde-Duo.

Der Königsmarker Rüdiger Kassuhn, der sich schon Vize-Landesmeister im Schafhüten nennen durfte, ist mit von der Partie. Bei ihm schlagen im Vorfeld des vom Altmärkischen Schäferverein und der LLG in Iden veranstalteten Tages zwei Herzen in einer Brust. Einerseits gehört er zu den Hauptorganisatoren, andererseits zu den Teilnehmern. „Da sind wir auch in der Vorbereitung involviert“, so der 57-Jährige, der sich am 3. Oktober nicht nur auf eine Aufgabe konzentrieren wird. Dennoch freut er sich auf den Wettbewerb, an dem auch Knut Kucznik (Brandenburg), Maik Gersonde (Mecklenburg-Vorpommern) und Sascha Bräuning (Brandenburg), der das Bundesleistungshüten vor drei Jahren gewann, teilnehmen werden.

Kassuhn hat in diesem Jahr erstmals auf die Ausscheidungsturniere für den Landeswettbewerb im Hüten verzichtet. Seine beiden Hunden seien „noch nicht so weit.“ Bei ihm fand ein Generationswechsel statt, und die beiden „Altdeutschen Füchse“ bräuchten noch Zeit. Vor allem Bruno, der zweieinhalb Jahre ist. Lotte ist sechs Jahre alt. Und das auf die Vierbeiner Verlass sein muss, werden die Schäfer zeigen. Beim Wettbewerb werden zudem die Schwierigkeits-Hürden etwas höher gelegt: „Wir werden aus der Herde vier Schafe kennzeichnen“, blickt Kassuhn voraus. Der Hüter muss sich dann eines der Tiere widmen, während die Hunde weiterhin die Schafe im Blick haben werden. „Sie werden demonstrieren, wie selbstständig und agil sie sind, auch wenn die Schäfer arbeiten.“

Während der Veranstaltung wird auch der Zaunbau zur Wolfsabwehr eine bedeutende Rolle einnehmen. „Wir wollen der Bevölkerung zeigen, wieviel Aufwand wir Schäfer betreiben, um einen Zaun zu stellen“, sagt Kassuhn, der den Arbeitsaufwand durch die steigende Wolfs-Population sehr hoch einschätzt. Schließlich müsste die Herde mit Zäunen geschützt werden - auch in Iden sei das passiert. „Da sind schon paar Kilometer zusammen gekommen.“ Übergriffe gab es bei Kassuhn noch nicht. Aber er weiß, dass es „viele Durchzieher gibt“. Also Wölfe, die nicht dort ansässig sind, sondern auf der Suche nach einem neuen Revier sind. Und Kassuhn kennt auch einige Kollegen seiner Zunft, deren Herde von dem Raubtier angegriffen und dezimiert wurde.

Die Landesanstalt und der Altmärkische Schäferverein, der mit 54 Mitgliedern der größte Verein seiner Art in Sachsen-Anhalt ist und auch viele Hobbyschafhalter anspricht, freut sich auch auf die Johanniter-Rettungshundestaffel aus Gardelegen, die in Iden ihre Arbeit vorstellen und Demonstrationsübungen präsentieren wird. Zum Programm zählen beispielsweise auch das Schafe scheren, Wolle spinnen und das Schneiden der Klauen mal auf andere Art und Weise. Führungen durch den Idener Schafall werden ebenfalls angeboten. Für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.