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Schüleraustausch Steinke: "Niemand wollte nach Hause"

Ein paar Tage Wielun haben 16 Markgraf-Albrecht-Gymnasiasten hinter sich. Die Altmärker genossen den Besuch in Osterburgs Partnerstadt.

Von Nico Maß 04.05.2016, 01:01

Osterburg l Wenn Wieluner und Osterburger Jugendliche auf Tuchfühlung gehen: Vor zwei Jahren startete das Markgraf-Albrecht-Gymnasium dieses Projekt im Zusammenspiel mit einer Wieluner Schule und unter dem Rahmen der Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Auf einem ersten Besuch altmärkischer Schüler in Wielun folgte 2015 die Gegenvisite. Und jetzt die Fortsetzung. Vom 25. bis 29. April waren 16 Schüler aus den achten und neunten Klassen in Wielun.

Kaum aus dem Bus ausgestiegen, „sind wir sofort von unseren Gastfamilien in Empfang genommen worden“, erzählt Louisa Köhler. „Und es gab Essen“, ergänzt Fenja Wüstenberg, Sie schmunzelt. Aus gutem Grund. Denn wie ihr ist sämtlichen Altmärkern nachdrücklich in Erinnerung geblieben, wie sehr sich die Wieluner um das leibliche Wohl ihrer Gäste kümmerten. „Ganz egal, wo und bei wem wir waren. Es gab immer und sehr reichlich zu essen“, bestätigt dann auch Lehrerin Undine Theiß. Ähnlich umsorgt durften sich die Osterburger auch beim Programm fühlen, dass ihre Gastgeber für sie vorbereitet hatten. Das reichte von Besuchen in einem Silber- sowie einem Salzbergwerk über Stadtrundgänge durch Wielun und der polnischen Metropole Krakow bis zu einer kulturellen Präsentation in der Schule. Schließlich empfing sie auch der Wieluner Bürgermeister, „aber das leider erst nach einer Wartezeit von eineinhalb Stunden und für einen nur wenige Minuten andauerndem Gespräch sowie die Entgegennahme von Geschenketüten“, sagt Theis. Was bei den Osterburgern auch nicht unbedingt ankam: Die Besuchsziele steuerten sie zwar gemeinsam mit Wieluner Schülern an, erlebten sie aber häufig in unterschiedlichen Gruppen. Wie bei den Führungen unter Tage, als die Deutschen und Wieluner separat auf geführte Erkundungstour gingen, „weil wir einen Dolmetscher an der Seite hatten“, zeigt Theiß Verständnis.

Dennoch wurde der Spielraum für den Austausch der Jugendlichen so ein Stück weit geringer. Dabei verstanden sich die Schüler auf Anhieb, auch die in der Regel auf Englisch gehaltene Verständigung funktionierte problemlos, sagt Lehrerin Michaela Steinke. Es war die unverplante Zeit mit den Jugendlichen aus Wielun, die die Altmärker am meisten genossen. „Wie die Fahrten gemeinsam in einem Bus, ein Bowlingabend oder die Party bei einem Wieluner Jugendlichen“, zählen die Osterburger auf. Wie sehr sich die Schüler anfreundeten, „zeigt sich daran, dass am Tag der Heimreise eigentlich niemand nach Hause wollte. Unsere Abfahrt hat sich deshalb um eine halbe Stunde verzögert“, erzählt Michaela Steinke lächelnd.

Nun sind sich die Schüler zwar aus den Augen. Aber nicht aus dem Sinn. Kontakt wird übers Internet gehalten, manche wollen sich im Sommer wiedersehen. Ein Herbst-Treffen steht auch schon fest: Im Oktober werden die Wieluner zum Gegenbesuch in Osterburg erwartet.