1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Kanonendonner zur Proklamation

Schützenfest Kanonendonner zur Proklamation

Höhepunkt des 25. Schützenfestes der Osterburger Gilde von 1707 war am Sonnabend die Proklamation der Majestäten.

Von Frank Schmarsow 11.06.2017, 15:11

Osterburg l Zum feierlichen Akt am Nachmittag erschienen Abordnungen befreundeter Gilden und Schützenvereine aus der Region, die gemeinsam mit den Gastgebern auf der Wiese neben der Sekundarschule antraten. Dort hatten sich auch einige Zaungäste eingefunden, und ein 75-mm-Feldgeschütz, ein amerikanischer Nachbau von 1872, war schon in Stellung gebracht worden. Damit sollten drei Salutschüsse abgegeben werden. Bedient wurde es von Hartmut Brehmer aus Ballerstedt in der Uniform eines Unteroffiziers des seinerzeit in Burg bei Magdeburg stationierten Altmärkischen Feldartillerieregiments Nr. 40. Der Kanonier wurde von seiner Frau Monika in der Tracht einer Marketenderin begleitet.

Der Gildevorsitzende Ulrich Bauer hieß die Schützengesellschaft zu Arendsee, den Kleinkaliber-Schützenverein Goldbeck sowie die Schützengilden zu Seehausen, Bismark, Werben und Hohengöhren willkommen.

Der Präsident des Kreisschützenverbandes Stendal, Wolfgang Bendisch, verwies auf die Bedeutung des Schützenwesens als fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Landkreis Stendal, wobei auch der Osterburger Gilde eine wichtige Rolle zukomme. Die Begeisterung für das Sportschießen soll an die kommenden Generationen weitergetragen werden, betonte er. Jeder Schütze der 24 Mitgliedervereine im Kreisverband sei ein Träger des Brauchtums, dessen Pflege bei entsprechender Nachwuchsgewinnung gewährleistet sein dürfte.

Der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterburg, Nico Schulz, verwies auf die lange Geschichte des Schützenwesens in Osterburg, das einst von Biesestädtern als Verteidigungsnotwendigkeit gegen äußere Feinde aus der Taufe gehoben worden war. Die Tradition wurde dann als bürgerlicher Verein fortgesetzt und dient als solcher – unterbrochen durch die DDR-Zeit – heute den Freunden des sportlichen Schießens als Heimstatt und hat darüber hinaus für die Brauchtumpflege eine neue Bedeutung bekommen. Osterburgs Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose dankte dem scheidenden Schützenkönig Günter Drehn als würdigem Vertreter der Gilde nach außen und Schulz, der viel dazu beigetragen habe, dass die Tradition der Gilde, die sich 1990 wiedergegründet hatte, weiterlebt.

Danach erfolgte die Proklamation der Majestäten und Ritter. Schützenkönig 2017 wurde Peter Tschechne. Kommandeur Paul Stapel heftete ihm den zur Würde gehörenden Orden an, und Drehn übergab ihm Schützenketten und Schärpe.

Drehn wurde in diesem Jahr zum Ersten Ritter gekürt. Stapel ist Zweiter Ritter. Jugendschützenkönigin 2017 ist Franziska Koeppen und Erster Jugendritter Max Reichel. Für den Zweiten Jugendritter gab es keinen Bewerber, ebenso wenig für die Würdenträger im Kinderbereich. Bürgerschützenmeister ist Nico Schulz.

Nach der feierlichen Handlung sprach die Kanone noch einmal ihr Wort, traten Günter Geiersbach, Detlef Koeppen und Wolfgang Böhm mit ihren Büchsen zum Salutschießen an. Nach der Proklamation sammelten sich die Schützen auf dem Hof des Lokals "Sachsenfalle" zum gemütlichen Beisammensein.