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Solarfähre Pläne noch nicht ad acta gelegt

Nach zwei erfolgreichen Auflagen fiel 2016 der Solarfährentag bei Schönberg/Deich aus. Geht es in diesem Jahr weiter?

Von Ralf Franke 12.04.2017, 20:00

Schönberg l Die Initiativgruppe, die sich zwischen Schönberg und Rühstedt beziehungsweise Gnevesdorf um eine ständige oder zumindest regelmäßige und umweltfreundliche Elbquerung bemüht, ist allerdings noch aktiv und hat die Pläne nicht zu den Akten gelegt.

Das bekräftigte gestern auch der Leiter der Ordnungbehörde im Amt Bad Wilsnack/Weisen, Gerald Neu, auf Nachfrage der Volksstimme. Er informierte darüber, dass die Initiativgruppe Ende April zusammenkomme und dann entschieden werden soll, ob der Solarfährentag in diesem Jahr wieder stattfindet.

Gerald Neu ließ in dem Zusammenhang durchblicken, wie schwierig sich die Organisation einer temporären Elbquerung gestalte. Und das, obwohl es in Sachen Sondergenehmigung sehr große Unterstützung vom Wasser- und Schifffahrts-Amt (WSA) in Magdeburg gebe. Dazu komme noch die logistische Herausforderung, weil Boote und Mannschaften, Kartenverkauf, Parkmöglichkeiten und eventuell Verpflegung organisiert werden müssten. Aber ebenso wie Susanne Bohlander, eine besonders aktive Mitstreiterin in der Initiativgruppe vom diesseitigen Ufer der Elbe, betont er, wie wichtig die immer sehr gut besuchten Aktionstage sind, um für Werbung zu sorgen und das Projekt am Köcheln zu halten. Im Übrigen sind die Pro­bleme für die Realisierung der Fährverbindung immer noch die alten. Der Betrieb müsste in private Trägerschaft. Ob die Nachfrage für einen wirtschaftlichen Betrieb reicht, ist fraglich.

Dazu schlägt die Anschaffung selbst eines kleinen Solarbootes schnell mit über 100 000 Euro zu Buche, wie auch einer Elb-Safari-Studie zu entnehmen ist, die die brandenburgische Seite schon vor über zehn Jahren in Auftrag gegeben hat. Auf der westlichen Seite des Stromes ist nicht einmal die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie gesichert, die auf Anregung von Susanne Bohlander in die Leader-Vorhaben-Liste der Stadt Seehausen aufgenommen wurde.

Dazu kommt, dass sich gängige Solarpassagierboote bislang vor allem auf stillen Gewässern bewährt haben. Gegen die Elbströmung ist mit gängigen, mobilen Solar­modulen und allein mit der Kraft der Sonne derzeit kaum anzukommen. Dass sich die Fähre von Schönberg aus erst zwei Kilometer stromaufwärts kämpfen muss, weil gegenüber aus Naturschutzgründen kein Anleger gebaut werden darf, macht die Sache nicht einfacher. Dass die Verbindung ihre Reize für Naturfreunde und Radtouristen hätte, weil sich völlig neue Touren ergeben, ist dagegen anerkannte Tatsache.