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Sommermarkt Per Laufmaschine ins Biedermeier

Zum 1. und 2. Juli lädt der Arbeitskreis Werbener Altstadt (AWA) mit Unterstützung der Stadt Werben zum Biedermeier-Sommermarkt ein.

Von Karina Hoppe 14.06.2017, 18:00

Werben l Von Zufall kann ja keine Rede sein. AWA-Mitglied Lars Krämer hat ganz gezielt und schon länger nach Laufmaschinen gesucht. Einerseits, weil das AWA-Mitglied Fan von Mechanik aller Art ist. Und andererseits, weil eine Laufmaschine so gut in die Biedermeier-Zeit und damit zum Biedermeier-Markt passt. Dass Krämer, der ein kleines Häuschen in Werben erworben hat, gerade jetzt auf die Anzeige stieß, ist aber auch davon ab ein Volltreffer: Denn genau vor 200 Jahren, also anno 1817, erfuhr die Welt von der ersten Laufmaschine. Karl Drais hatte sie erbaut, er bahnte damit den Weg zum heutigen Fahrrad. Lars Krämer wird Besuchern des Biedermeier-Marktes gerne davon erzählen.

Die Laufmaschinen gehören zum Kapitel „Neues“ auf dem Markt. Ebenso ein Puppenspieler aus dem Brandenburgischen, sowie ein Sattler aus Potsdam, der Einzelstücke aus altem Leder und Leinen fertigt, ein Glasermeister aus Stendal und ein Seiler aus dem Kreismuseum Osterburg. Die obligatorische Ausstellung in der Alten Schule widmet sich dieses Mal dem Maler und Apotheker Carl Spitzweg. Die Dilettantengesellschaft „Altmärkisches Treibgut“ gibt anlässlich dieses Sommermarktes im Hoftheater das Stück „Freiheit für Krähenwinkel“ zum Besten, eine Posse nach Johann Nestroy.

Der AWA ist guter Dinge, was die Großveranstaltung betrifft. Dass der Biedermeier-Christmarkt einmal ausfiel, habe er bis dato nicht groß zu spüren zu bekommen. Jedenfalls hielten die Händler dem Verein die Stange. 25 werden ihre Waren auf und um den Kirchplatz herum feilbieten. Dass die Vorbereitung dieses Mal über einen Arbeitsausschuss Biedermeier-Markt abgewickelt wurde, habe sich als positiv erwiesen. „Es ist alles auf mehreren Schultern verteilt“, sagt der Vorsitzende Werner Eifrig, der einige Entlastung spüre. Die Parkplätze, so teilt er mit, werden relativ marktnah sein. „Und die Einschränkungen für die Bewohner halten sich in Grenzen.“

Lars Krämer kommt mit seinen beiden Laufmaschinen im Gepäck. Die guten Stücke wurden 1986 von einem Wagner aus Fladungen (Unterfranken) gefertigt. Das Original von etwa 1818 steht im Freilandmuseum Fladungen. „Der damalige Erbauer wird die Laufmaschine von Drais gekannt haben“, sagt Krämer. Dieser präsentiert seine Errungenschaft das erste Mal der Öffentlichkeit. Besucher des Sommermarktes dürfen sie ruhig mal austesten.