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Spielplatz Räte wischen Zaun-Idee vom Tisch

Die Planspiele, für den Spielplatz im Biesebad eine mobile Zaunanlage anzuschaffen, wurden vom Osterburger Ortschaftsrat abgelehnt.

Von Jörg Gerber 23.08.2016, 23:01

Osterburg l Fast eine Stunde diskutierten die Räte am Montagabend über die mobile Zaunanlage. Dass sich die Abwägung des Pro (den Osterburgern den Spielplatz ganzjährig zur Verfügjng zu stellen) und Kontra (12 000 Euro Anschaffungs- und jährliche Folgekosten) alles andere als einfach gestaltet und das Thema polarisiert, daran ließ Klaus-Peter Gose (CDU) schon zu Beginn der Debatte keinen Zweifel. „Egal wie wir uns äußern, aus irgendeiner Ecke werden wir Prügel bekommen“, sagte der Ortsbürgermeister.

Trotzdem bezogen mehrere Räte klare Position. Wie Thorsten Schulz (SPD). Was ist da im Biesebad, fragte er. Ein Boot, gut, eine Schaukel und eine Rutsche, das aber sei es doch schon. Und darum soll ein Zaun für gute 12 000 Euro errichtet werden, der auch jedes Jahr Folgekosten mit sich bringt? Vom wirtschaftlichen Standpunkt betrachtet sei das nicht nachvollziebar.

Auch Klaus-Peter Gose (CDU) mahnte an, immer die Interessen der Kinder zu berücksichtigen, aber die Haushaltslage nicht außer Blick zu lassen. Der Ortsbürgermeister führte zudem Argumente der Biesebadpächterin ins Feld. Annett Lenzner habe im Gespräch ihm gegenüber darauf verwiesen, dass es mit der Stadt einen Pachtvertrag über das gesamte Badgelände gebe. Mit der mobilen Zaunanlage würden ihrer Meinung nach Vandalismus und Hundedreck Zugang verschafft. Gespräche mit Badbesuchern hätten zudem ergeben, dass sie klar gegen so eine Zaunanlage seien.

Ganz anderer Meinung war Wolfgang Tramp (Linke). Im Bauausschuss sei dem Zaun mit sieben Ja-Stimmen zugestimmt worden. „Wir haben Verantwortung gegenüber den Kindern, sie haben keine andere Möglichkeit in Osterburg zu spielen.“ Vandalismus sei ein herbeigeholtes Thema, er selbst wolle mit anfassen, wenn die Zaunanlage auf- beziehungsweise abgebaut wird.

Michael Handtke (CDU) warf dem entgegen, dass der Finanzausschuss den Zaun abgelehnt habe. Der Aufbau sei nur der Beginn einer Reihe von Kosten, die dann regelmäßig auf die Stadt zukommen. Nach langer Debatte stellte er den Antrag abzustimmen, die Restsumme aus der Versicherung mit in die Beantragung der Leader-Projekte mit einzustellen. Aus den dort bislang eingeplanten 12 000 Euro würden dann 60 000 Euro werden, so könne eine optimale Lösung für die Kinder gefunden werden. Michael Handtke machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass er die Kommune bei den Spielplätzen in der Bringschuld sieht. Er verwies auf einen Stadtratsbeschluss vom 24. Juni 2008, der schon einmal 115 000 Euro für Spielplätze vorgesehen hatte. Von diesem Beschluss sei nicht ein einziger Cent umgesetzt worden. Warum, wusste Hagen Portele (Linke). Das Geld sei damals in den Ausbau der Stendaler Straße geflossen, erinnerte er sich.

Mit vier Ja-Stimmen. zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde der Antrag von Michael Handtke angenommen. Zudem verständigten sich die Ortschaftsräte darauf, kurzfristig eine Sondersitzung einzuberufen und dabei den Spielplatz an der Eckolt-Allee sowie das Gelände am Hain zu besichtigen. Letzteres könnte zu einem Favoriten für einen Spielplatz werden. Selbst wenn alles gut läuft, wird das dann aber nichts vor Ende 2017.