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Standortwechsel Wochenmarkt soll auf Osterburger Promenade

Seit dem Umzug auf den Parkplatz Lindenstraße hadern die Händler mit dem Osterburger Wochenmarkt. Jetzt scheint ein Ortswechsel möglich.

Von Nico Maß 15.01.2018, 00:01

Osterburg l Meinhard Jüstel verkauft seit 13 Jahren auf dem Osterburger Wochenmarkt. „Wenn die Situation so wie jetzt bleibt, ist das aber meine letzte Zeit hier. Es gibt genügend andere Städte, in denen ich mein Sortiment anbieten kann“, sagt der Rosenhofer, der in der Woche auch in Seehausen und Havelberg steht und in diesen beiden Städten sogar als Marktmeister agiert. Dort fühlt sich der Händler gut aufgehoben, in Osterburg aber sei der Wochenmarkt in der Vergangenheit immer mehr an den Rand geschoben worden. Zuerst weg vom einstigen Standort auf dem August-Hilliges-Platz und hin auf den Verbinder zwischen Parkplatz Lindenstraße und Wallpromenade. Als letzteres Teilstück von Bauleuten in Beschlag genommen wurde, verlegte die Stadt den Markt schließlich an den nördlichen Rand des Parkplatzes. Ein Wegschieben, dass die Händler als Desinteresse der Kommune am Markt verstehen. Folgen blieben da nicht aus: „Die Zahl der Stände hat weiter abgenommen“, so Jüstel. Zuletzt verlor sich inklusive Imbisswagen gerade einmal noch ein halbes Dutzend Anbieter auf dem Standort.

Der triste Zustand des Wochenmarktes könnte nun aber doch eine Reaktion der Einheitsgemeinde nach sich ziehen. Man sei mit Bürgermeister Nico Schulz ins Gespräch gekommen, sagte Jüstel. Dabei scheint Tacheles geredet worden zu sein. Denn Schulz habe zugesagt, dass die Einheitsgemeinde prüfen werde, ob der Markt zwischenzeitlich einen neuen Standort nutzen kann. Und zwar so lange, bis die als Dauerlösung auserkorene Fläche zwischen Parkplatz Lindenstraße und Wallpromenade ausgebaut und neugestaltet wurde. Als Übergangsort ist die Wallpromenade zwischen Stadtpassage und Proka im Gespräch. „Der Bürgermeister hat versichert, dass diese Va­riante geprüft wird“, berichtete Jüstel. Dort gebe es die nötigen Anschlüsse, nicht zuletzt sei der Wochenmarkt auch noch vom Haupteinkaufsbereich in der Breiten Straße aus zu sehen. Und damit auch von potenzieller Laufkundschaft, die die Händler am jetzigen Standort vermissen. „Derzeit finden uns nur unsere Stammkunden.“

„Ja, wir wollen überprüfen, ob der Markt als Übergangslösung auf der Wallpromenade zwischen Stadtpassage und Proka stehen kann“, bestätigte Bürgermeister Nico Schulz auf Volksstimme-Nachfrage. Dies würde geschehen, sobald die Bauarbeiten in dem Bereich enden. Aktuell gehen die Fachleute im Rathaus davon aus, dass die Maßnahme Mitte Februar ihren Abschluss findet.

Nico Schulz betonte aber auch, dass die Kommune als Dauerlösung weiterhin am Standort zwischen Parkplatz und Wallpromenade festhält. Diese Fläche dürfte zeitnah nach Beendigung der aktuellen Arbeiten auf der Wallpromenade in den Fokus rücken.

Der Marktplatz sowie die benachbarte Zufahrtsstraße sollen umfassend erneuert werden und sich durch den Einsatz des gleichen Naturstein-Materials an das Erscheinungsbild des Weges zwischen Proka und Stadtpassage anpassen. Zur Maßnahme zählt auch noch die Einrichtung einer Zisterne aus Beton, in der 200 Kubikmeter Wasser gespeichert werden können. Diese überfahrbare Zisterne wird im südwestlichen Bereich des Parkplatzes und unter seiner Oberfläche ihren Platz finden und einen „weißen Fleck“ in der Löschwasserversorgung der Innenstadt beseitigen. Für das Gesamtpaket stehen der Einheitsgemeinde 234.000 Euro zur Verfügung, die Arbeiten sollen in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden.

Abseits davon will die Kommune mittelfristig in dem Bereich noch zwei weitere Projekte in die Tat umsetzen. So könnten an der Zufahrtsstraße vier E-Tankstellensäulen eingerichtet werden. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Fördergelder fließen und dass für diese Tankstelle ein Privatbetreiber gefunden wird.

Zudem soll am Marktplatz eine neue öffentliche Toilette entstehen, über Aussehen und Typ will der Stadtrat im Frühjahr sprechen. Wann sie gebaut werden kann, dürfte sich aber erst später entscheiden. Bislang hat die Kommune noch keine finanziellen Mittel für dieses Vorhaben vorgesehen.