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Stadtarchiv Immer noch keine Lösung in Sicht

Der Schimmel im Archiv des Seehäuser Rathauses bereitet den Verantwortlichen weiter Kopfzerbrechen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Von Ralf Franke 28.11.2016, 15:59

Seehausen l Vor knapp einem Jahr machte Cornelia Krainz-Eilrich auf den schleichenden Schimmelbefall im Stadt-Archiv des Seehäuser Rathauses aufmerksam.

Bürgermeister Detlef Neumann veranlasste darauf hin, dass wenigstens erst einmal ein Arbeitsraum für die Archivarin und deren Helfer auf Zeit, mit einer dichten Tür und einem Pilz hemmenden Anstrich so weit hergerichtet war, dass die Gesundheitsgefährdung minimiert wurde und ein streckenweises Arbeiten ohne persönliche Schutzausrüstung möglich ist. Fachausschüsse und Stadtrat hatten das Thema Anfang dieses Jahres auf der Agenda, attestierten auch eindeutig Handlungsbedarf, viel mehr hat sich zwischenzeitlich indes nicht getan.

Vielleicht kommt mit der 300-Euro-Spende der Landtagsabgeordneten Dorothea Frederking etwas Bewegung in die Sache. Zumindest wenn sich Nachahmer finden würden, denen der Schatzkeller der Hansestadt am Herzen liegt. Nicht ohne Grund sprach die Politikerin (Bündnis-Grüne) von einem historischen Erbe, das bewahrt werden müsse.

Als gelernte Lebensmittel- und Biotechnologin wies sie bei dem gestrigen Vor-Ort-Termin nicht nur auf die Gefahr des Schimmels für Archivare und Akten hin, ihr war auch klar, dass die persönliche Spende nur ein kleiner Mosaik-Stein ist für ein Projekt, das viel Zeit und noch mehr Geld bräuchte.

Doch vor allem mit Letzterem kann die Kommune nicht dienen. Abgesehen davon, dass die Stadt in der Konsolidierung ist, gibt es noch mehr Baustellen, die einer Lösung harren. Der notorische Geldmangel und der späte Haushaltsbeschluss (September) führte Neumann auch dafür an, dass die Stadt bislang nicht viele Hebel in Bewegung setzen konnte. Und abgesehen vom Geld gebe es vorher fachlich noch viele Fragen zu klären. Zum Beispiel, wie der Pilzbefall gestoppt werden kann, ohne Jahrhunderte alte Dokumente noch mehr in Mitleidenschaft zu ziehen, wo und wie sanierte Papiere künftig aufbewahrt werden oder was echte Zeitzeugnisse sind und was vielleicht Ballast ist.

Detlef Neumann hofft zudem, dass die Stadt mit dem Problem nicht alleine gelassen wird. Wobei er an eine Archiv-Lösung für die gesamte Verbandsgemeinde Seehausen und eventuell auf ein passendes Fördermittelprogramm hofft.