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Städtebau Werbener feiern Sanierungsprogramm

Den noch jungen „Tag der Städtebauförderung“ hat Werben genutzt, um Ergebnisse des Programmes vorzustellen.

Von Jörg Gerber 23.05.2016, 13:11

Werben l Am „Tag der Städtebauförderung“ finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt, die über Projekte, Strategien und Ziele in der Städtebauförderung informieren und zur Beteiligung und Mitgestaltung der breiten Öffentlichkeit einladen. Vor zwei Jahre, so Bürgermeister Jochen Hufschmid, wurde dieser Tag ins Leben gerufen und die Werbener wollten einfach dabei sein. Die Elbestadt verdanke der Städtebauförderung sehr viel, sagte er, als er die Gäste im Kommandeurshaus begrüßte: „Was wäre unser Ort ohne diese Förderung?“, stellte er als Frage in den Raum.

Durch den „Tag der Städtebauförderung“ soll einer breiten Öffentlichkeit Informationen zu Aufgaben, Umsetzung und Ergebnissen der Städtebauförderung näher gebracht werden. Zudem ist es ein zentrales Anliegen, die Bereitschaft zur Mitgestaltung in der Bevölkerung langfristig zu sichern und durch frühzeitige Beteiligung Nachhaltigkeit in der Planung zu schaffen. Mit dem „Tag der Städtebauförderung“ soll das bisherige Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung, Kommunalpolitik sowie weiteren Akteuren gewürdigt und für eine Mitwirkung aller an Prozessen der Stadtentwicklung geworben werden.

Leider waren allerdings nicht so viele wie erwartet zu diesem Tag in das Kommandeurshaus gekommen. Das bemängelte auch Bauamtsleiterin Simone Kuhlmann, die Revue passieren ließ, was in den zurückliegenden Jahren in der Elbestadt an kommunalen aber auch an privaten Vorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte. So profitierten 69 private Maßnahmen im Sanierungsgebiet von Fördermitteln aus diesem Programm. Der Einfluss der Städtebausanierung auf das „Gesicht“ der Innenstadt sei nicht zu übersehen. Rund 8,7 Millionen Euro konnten in kommunale Projekte investiert werden, hinzu kämen noch die vielen privaten Sanierungsvorhaben. Obwohl bereits sehr viel geschehen ist, gebe es aber weiterhin prägende Maßnahmen, die noch nicht in Angriff genommen wurden. An mehreren Stellen bestehe nach wie vor Sanierungsbedarf.

Auf Kuhlmanns Äußerungen folgten mehrere Vorträge, die sich thematisch in „Vergangenheit“, „Gegenwart“ und „Zukunft“ unterteilten. „Vergangenheit“ übernahm der Krumker Architekt Frank Ende, der in Wort und Bild darüber berichtete wie das Rathaus 2005 aussah, in welchem Zustand es sich befand und wie es nach und nach über die Jahre saniert wurde. Rund 480 000 Euro reine Baumaßnahmen wären in das Haus geflossen, die Sanierung sei nur mit der Städtebauförderung möglich gewesen. Die „Gegenwart“ behandelte das Kommandeurshaus wobei die Bauherren Bernd Dombrowski und Holger Schaffranke, wie bereits im vergangenen Jahr, ausführlich auf die Geschichte des Hauses und deren Bewohner eingingen.

Gaststätte, Getreidespeicher, Friseurladen und eben auch die Kommandeurswohnung waren einst an der heutigen Seehäuser Straße 2. Kulturell und bildungsorientiert, touristisch und gewerblich soll das Haus einmal genutzt werden. Vereine und Privatpersonen die dort Veranstaltungen und Tagungen durchführen möchten, sollen immer willkommen sein. Desweiteren sollen auch noch Fremdenzimmer für kürzere oder längere Aufenthalte zur Verfügung gestellt werden.

Die „Zukunft“ gehörte dem „Romanischen Haus“ der Hansestadt Werben. Die Lambertikapelle auf dem ehemaligen Komtureigelände der Johanniterordens wurde bereits zum Ende des 12. Jahrhunderts gebaut und ist damit das älteste Gebäude Werbens und zugleich der älteste erhaltene Profanbau auf deutschem Boden. Das romanische Haus ist ein hervorragender Ort, um die Geschichte des Johanniterordens im allgemeinen und speziell in Werben zu präsentieren. In den kommenden Monaten soll dieses Vorhaben nun angegangen werden.

Nach den umfangreichen Vorträgen konnte das Kommandeurshaus besichtigt werden und es wurden Fragen zu den einzelnen Maßnahmen gestellt. Gestärkt nach Kaffee und Kuchen sollten auch noch die anderen Bauwerke in der Elbestadt besichtigt werden. Auf dem umfangreichen Tagesprogramm stand dann auch noch die Verkostung der lokalen Biermarke „Werbener Johannisgold“.