Wohnmobilfans mögen Seehausen

Seehausen l Befürchtungen, das die Bauarbeiten an der Umfluterbrücke für ein Minus an Übernachtungszahlen bei den Wohnmobilfans sorgen, haben sich nicht bewahrheitet. Die Baustelle, die an manchen Tagen natürlich für einen höheren Lärmpegel sorgt, hat laut der aktuellen Zahlen aus der Seehäuser Stadtinfo keinen Einfluss auf die Touristen, die mit ihrer eigenen fahrbaren kleinen Stube inklusive Betten anreisen.

Seit März dieses Jahres und somit nach fast einem halben Jahr gab es 150 Übernachtungen auf dem nahe der Stadt- und Touristinformation gelegenen Caravan-Stellplatz. Im Vorjahr registrierten die Verantwortlichen 142 Übernachtungen. „Das wurde von Jahr zu Jahr immer etwas mehr“, freut sich auch Stadtinfo-Leiterin Ingrid Jabke über die positive Entwicklung und das gute 2016er Ergebnis, das sicherlich bis zum Jahresende noch zulegen wird. Und es ist auch der Tenor der mit Wohnmobil oder Caravan angereisten Gäste, deren erster Anlaufpunkt (im Normalfall) die Stadtinfo ist. Schließlich sind für einen Tag eine Gebühr von fünf Euro plus zwei Euro an Nebenkosten zu begleichen. Im Vorjahr gab es noch die Diskussion in den Ausschüssen der Hansestadt, die Gebühr zu erhöhen. Letztlich sprach sich die Mehrheit dafür aus, an den Entgelten nicht zu rütteln, was die Stadtinfo-Leiterin begrüßte. Denn die „Konkurrenten“ sind nicht weit entfernt: Auch in Wittenberge, Werben, Arendsee oder Tagermünde finden Wohnmobilfans einen Stellplatz vor.

Die Touristen, die mit diesem Gefährt anreisten, sprachen sich lobend über die Bedingungen vor Ort aus, sagte Jabke. Der Übernachtungsort befindet sich einerseits im „Grünen“ am Umfluter, andererseits sind es auch nur einige Meter in die Innenstadt Seehausens. Größtenteils buchen die Caravan-Touristen nur für eine Nacht. „Seltener kommt es vor, dass sie für zwei oder drei Nächte bleiben“, schaut Ingrid Jabke in die Statistik. Dort fällt auch ein Tag im Frühjahr auf: Eine Gruppe aus Wolfsburg mit 13 Wohnmobilen warf ihren Anker am Aland – der Rekord in diesem Jahr. „Sie haben sich hier sehr wohl gefühlt“, erinnerte sich die Stadtinfo-Leiterin zurück.

Wohl gefühlt hat sich auch das Paar, das zuletzt re­gistriert wurde: Ein Ehepaar aus Holland legte vom Mittwoch zum Donnerstag auf ihrer Weiterfahrt eine Pause in Seehausen ein. Für den Fall, dass das „fahrbare Volk“ an einem Wochenende den Stellplatz aufsucht, wurde sogar ein Bereitschaftsdienst eingerichtet, der telefonisch erreichbar ist. Der 2005 eingeweihte Platz für Wohnmobile und Caravans scheint angesichts der aktuellen Zahlen gut angenommen zu werden und passt auch gut ins Konzept der Hansestadt, die den Tourismus noch mehr ankurbeln möchte.