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Stopp in Seehausen Hat St. Petri Potenzial zur Autobahn-Kirche?

Autobahnkirchen sollen Leute zum Entschleunigen in die Orte holen - vielleicht auch mal von der A 14 nach Seehausen?

Von Ralf Franke 25.11.2017, 00:01

Seehausen l Der Seehäuser Stadtrat Walter Fiedler ist nie um einen Vorschlag verlegen, wenn es darum geht, die Hansestadt noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und in eine möglichst gute Ausgangsposition für Fördermittel zurücken. Vor allem, wenn es um seine ganz speziellen Projekte geht, für die er sich besonders ehrgeizig ehrenamtlich engagiert. Neben dem Waldbad Seehausen, wo er dem Förderverein vorsteht, ist das St. Petri, wo er im Vorstand der organisierten Kirchenförderer einer der Aktivposten ist.

Das Gotteshaus brachte der stellvertretende Bürgermeister jetzt in seiner Funktion als Vorsitzender des städtischen Wirtschaftsförder- und Tourismusauschusses ins Gespräch. Er würde gern vorbehaltlich der Zustimmung durch die Glaubensgemeinde prüfen lassen, ob das Sakral-Gebäude als Autobahn-Kirche an der künftigen A 14 in Frage kommen könnte. Das würde dem Gotteshaus wohl keine direkten Zuschüsse zum Beispiel für das Projekt Türmerwohnung einbringen, das in der neuen Leader-Runde wieder nicht berücksichtigt wird, sollte aber fast zwangsläufig das öffentliche Interesse in Richtung Seehausen lenken. Auch wesentlich weniger attraktive Kirchen an den Autobahnen erreichen so teils beachtliche Besucherzuwächse.

Fördermittel würden im Fall der Fälle laut Fiedler schon in Aussicht stehen. Das Geld wäre aber eher für einen Raum der Stille, sanitäre Einrichtungen oder einen Automaten für Kaffee und Erfrischungen gedacht.

Die Idee ist gar nicht so weit hergeholt. Schließlich bekommt Seehausen eine Autobahnabfahrt. Allerdings könnte das Projekt schon an der Entfernung scheitern. Fiedler selbst sprach von maximal 1500 Metern, was der jetzigen Entfernung zur B 189 entspräche. Von der künftigen Autobahn währen es 1800 Meter. Das ist weit. Aber zum einen ist auch die Autobahnkirche Brehna im Süden des Landes 1600 Meter von der Autobahn weg. Zum anderen hat St. Petri den Vorteil, dass die beiden Türme von der A 14 aus gut zu sehen wären, wogegen bei anderen Objekten Hinweisschilder reichen müssen.

Ein andere Hürde könnten die Öffnungszeiten sein, die die Gemeinde das Jahr über von 8 bis 20 Uhr gewährleisten müsste. Aber mit dem Projekt Offene Kirche haben die Seehäuser ja zumindest schon etwas Erfahrung in der Richtung gemacht.