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Straßenschäden Die Zeit arbeitet für Windpark-Investoren

Die Schwerlasttransporte für den Windpark Gagel über die die "Höhe" gehen weiter. Änderungen sind kaum in Sicht.

Von Ralf Franke 02.07.2016, 01:01

Dewitz/Gagel l Es nur ein sprichwörtlicher Tropfen auf den heißen Stein. Aber nach der Bürgerversammlung zum Windpark Gagel, als vor einer Woche die Emotionen wegen der Belastung durch Schwerlasttransporte durch Teile der „Altmärkischen Höhe“ hochkochten, wurde jetzt eine erste Gegenmaßnahme umgesetzt.

An einer besonders heiklen Stelle, wo der Verkehr aus Richtung Lückstedt auf die Dewitzer Ortsdurchfahrt einmündet, hat die Straßenbaubehörde Sachsen-Anhalts, die Baulastträger der Fahrbahn (L 12) ist, ein Stück Kopfsteinpflaster-Piste mit Asphalt überziehen lassen, um die Erschütterungen für das kaum einen halben Meter von der Bordsteinkante stehende Haus zu minimieren. Die eigentlichen Schwerlasttransporte mit den riesigen Botenhalbschalen für die Türme der 16 geplanten Windräder biegen zwar in Richtung Gagel ab, aber gegenüber zwischen Kirche und Wohnhaus hat der Lkw-Verkehr auch intensiv unter anderem durch Kies- und Betontransporte für die betreffenden Baustellen und das dazugehörende Wegenetz zugenommen. Mit den bekannten Schäden für das Fachwerkgebäude (wir berichteten). Die Weichen stellten die Mitarbeiter der Behörde und der zuständigen Straßenmeisterei noch am Abend der Bürgerversammlung, um wenigstens einen Brennpunkt etwas zu entschärfen.

Dass das nicht nur im Sinn der Einwohner ist, die die Natursteinpflasterstraßen in Dewitz (aber auch in Drüsedau) erhalten wollen, ist „Höhe“-Bürgermeister Bernd Prange klar, aber Teil des Kompromisses an einer Stelle, die in einem besonders schlechten Zustand ist und die sich das Gemeindeoberhaupt von der Kreuzung bis um Ortsausgang generell asphaltiert vorstellen könnte. So wie es seinerzeit bei der Erneuerung der Kreisstraße aus Richtung Gagel der Fall war. Das solle aber nicht gegen den erklärten Willen der Dewitzer erfolgen. Mit denen will Prange noch den Gedankenaustausch suchen, um dann vor der zuständigen Landesbehörde mit einer Stimme Besserungen für die Spätfolgen der Mega-Baustelle einzufordern.

Abseits dieses kleinen Teilerfolges gibt es noch keine anderen positive Nachrichten. Insbesondere nicht, was eine Korrektur der momentanen Route mit den engen, kurvenreichen und maroden Straßen über die Abfahrt B 189 betrifft. Auch die Mühen von Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, den Stendaler Landrat einzuschalten und das direkte Gespräch mit der Kreisverwaltung Salzwedel zu suchen, um eine Routenänderung von der B 190 über die Salzwedeler Kreisstraße 1380 durch Neulingen zu erreichen, blieben bislang ohne Ergebnis. Nachdem es vorher überhaupt keine Begründungen aus Salzwedel gegeben haben soll, hieß es jetzt, dass es auf der Strecke zwei baufällige Durchlässe geben, die der Belastung nicht standhalten könnten. Was übrigens zur Folge hat, dass die Langtransporte (Flügel), die nicht über Drüsedau und Dewitz rollen können, sondern über Zühlen und Heiligenfelde angeliefert werden.

Kloth betonte, dass er und Prange sich auf „allen Ebenen“, einschließlich Landesverwaltungsamt Halle, das grünes Licht für die Routen gegeben hatte, weiter engagieren wollten. Er ließ aber auch durchblicken, dass vieles nicht von heute auf morgen zu erreichen sei.

Derweil spielt die Zeit für die Investoren, deren Zwischenlager sich mit Betonteilen füllt. Ab Ende August soll die Zahl der Schwerlasttransporte ohnehin kräftig abnehmen. Unabhängig davon ermuntert Prange Hauseigentümer, Schäden aus diesen Tagen zu dokumentieren und sich mit ihm in Kontakt zusetzten, um beim Investor etwas zu erreichen.