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Straßenverkehr Hindenburger ärgert sich über "Rennpiste"

Günter Bolle aus Hindenburg ärgert sich über Raser auf der Straße vor seiner Haustür.

Von Karina Hoppe 09.12.2020, 23:01

Hindenburg l Seit 2017 ist es besonders schlimm, sagt Günter Bolle. Seitdem eine neue Asphaltschicht über die L 16 gezogen wurde, lade sie noch mehr zu Geschwindigkeitsüberschreitungen ein. Von Busch kommend ist die Strecke kerzengerade und auch noch ins Dorf hinein. „Sie bremsen erst hinten in der Kurve ab. Die Straße ist weiterhin eine Rennpiste“, sagt Bolle, der nun auch Risse an seinem Haus feststellte. Am Sockel, in der Waschküche, im Haus selbst. „Das hat es früher nicht gegeben.“ Wegen der Bauarbeiten an der Räbeler Fähre nahm der Verkehr gerade von Lkw noch einmal massiv zu, sagt der Senior. „Glauben Sie mal nicht, dass die hier groß auf die Bremse treten.“

Günter Bolle samt einiger Nachbarn sowie Bürgermeister Dirk Kautz (parteilos) machten das Problem schon öffentlich, unter anderem bei der Polizei. Wie Sprecherin Polizeihauptkommissarin Tanja Köhnke gestern gegenüber Volksstimme mitteilte, habe die Polizei in den vergangenen zwei Jahren viermal gemessen. „Zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlicher Dauer, das Ergebnis war unauffällig.“ Jedenfalls zähle die Werbener Straße nicht zu den besonders belasteten. Was nicht heiße, dass es gerade im Falle von Umleitungen und Bauarbeiten nicht auch zu Belastungen in der Straße kommen kann. „Es ist aber auch eine Landesstraße, da sind uns am Ende die Hände gebunden.“ Die Regionalbereichsbeamten würden die Straße trotzdem „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ weiter mit im Blick haben. Und was die Risse im Mauerwerk betrifft, müsste der Anwohner zunächst ein Gutachten auf eigene Kosten erstellen lassen und dieses dann beim Straßenbaulastträger einreichen, hier der Landesstraßenbaubehörde.

Auch der Landkreis ist mit im Boot. Es wurden aufgrund der Beschwerden Zählungen und Messungen über mehrere Tage durchgeführt. „Es gab dabei einige Verstöße“, sagt der Bürgermeister. Passiert sei aber nichts. Kautz sieht es wie Bolle. Nur eine bauliche Schikane könne wirklich helfen – eine Verkehrsinsel wie etwa vor Leppin. Kautz erlebe selber oft, dass in der Werbener Straße zu schnell gefahren wird.