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Straßenverkehr „Sorgenkinder“ sind hausgemacht

Hans Brehmer wies im Ordnungsausschuss auf Probleme in Osterburgs Verkehrsführung hin. Dabei zeigte sich: Es gibt viele „Sorgenkinder“.

Von Nico Maß 30.01.2016, 07:00

Osterburg l Am nördlichen Ende der Breiten Straße stiften Fahrtrichtungsanzeigen Verwirrung. Die dort abgebildeten Pfeile können so gedeutet werden, dass sie in die Bergstraße oder (von der Gegenrichtung aus gesehen) in die Nordpromenade weisen. Probleme wirft auch der Große Markt auf. Kraftfahrer, die von ihm in Richtung Werbener Straße abbiegen wollen, können ihr Vorfahrtsrecht (rechts vor links) nicht wahrnehmen, sobald Gegenverkehr herrscht. Dazu ist die östlich an den Parkplatz Großer Markt angrenzende Fahrbahn viel zu schmal. Das sind nur zwei Beispiele einer umfangreichen Mängelliste, die Hans Brehmer am Donnerstagabend im Ordnungs- und Sozialausschuss präsentierte.

Der Fahrlehrer verhehlte nicht, dass sich einige „Sorgenfalten“ wohl nur mit Mühe aus dem Gesicht der Biesestadt entfernen lassen. Das betrifft zum Beispiel einen Missstand im Gewerbe- sowie im Altneubaugebiet. Aufgrund der vorhandenen Hochborde sind dort nahezu alle Straßen- und Wegeeinmündungen als gleichrangig zu betrachten. Die damit einher gehende Vorfahrtsregelung „rechts vor links“ werde aber faktisch kaum beachtet. Um gegenzusteuern und die Gleichrangigkeit aufzuheben, müssten die Hochborde abgesenkt werden. Dies sei aber ein kostenaufwändiger Schritt, der von der Kommune nicht von heute auf morgen zu stemmen sei, sagte Brehmer.

Zu unerfreulichen Konsequenzen führte zudem die in der Vergangenheit von der politischen Mehrheit im Stadtrat durchgesetzte Praxis, Fahrbahnen bei ihrer Neugestaltung auf 5,50 Meter Breite zu ver­schmalern. Dies wurde auch von Ordnungsamtsleiter Matthias Frank kritisiert. Er zeigte auf die Poststraße, auf der haltende Fahrzeuge den Verkehr erschweren. Dabei hätte die Kommune beim Neubau der Straße vor einigen Jahren durchaus Parkbuchten einrichten können, wären die breiten Bürgersteige nur ein wenig schmaler ausgefallen.

In Osterburg aber sind es die Fahrbahnen, die schmaler werden. Das sorgt auch andernorts für Probleme. Wie im in der Regel auch zugeparkten Einkaufsbereich der Breiten Straße deutlich. Dass Radler diesen als Einbahnstraße ausgewiesenen Bereich auch in Gegenrichtung befahren können, kann Hans Brehmer nicht nachvollziehen. Zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrern müsse es einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern geben. „Aber wo sind die?“, fragte Brehmer mit Blick auf die schmale Fahrbahn. Entschärft werden könnte die gefährliche Situation, wenn die Erlaubnis zum Radeln in Gegenrichtung aufgehoben wird. Oder aber die Möglichkeit zum Parken in diesem Bereich entfällt. Auch das sollte eigentlich kein Problem sei, schließlich gebe es in der Innenstadt genügend Stellflächen, hieß es im Ausschuss.

Ordnungsamtsleiter Matthias Frank kündigte am Donnerstag an, mit Hans Brehmer im Gespräch zu bleiben. Einige Ärgernisse dürften sogar relativ einfach abzustellen sein. So könnten die Richtungsanzeigen am nördlichen Ende der Breiten Straße demontiert werden. Das dafür als Alternative ins Spiel gebrachte Vorfahrtsschild würde auch die Situation auf dem Großen Markt entschärfen, wenn es dem aus Richtung Werbener Straße kommenden Verkehr gegenüber den Abbiegern vom Großen Markt die Vorfahrt einräumt.