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Sturmtief "Herwart" hält die Feuerwehren in Atem

In der Nacht zum Sonntag sorgte "Herwart" in vielen Teilen Deutschlands für den Ausnahmezustand. Ein Beispiel aus Osterburg

Von Ralf Franke 29.10.2017, 16:00

Osterburg/Seehausen l So schlimm wie am 5. Oktober wütete der Sturm im Altkreis Osterburg offenbar nicht. Trotzdem hatten die Freiwilligen Feuerwehren der Region gut zu tun, Straßen und Wege freizuräumen. Dazu gesellten sich partielle Stromausfälle in Teilen der Altmärkischen Höhe und in Orten der Gemeinde Zehrental, die laut Netzbetreiber aber alle bis Sonntagmittag behoben waren. Auch auf der Bahnstrecke Stendal-Wittenberge ruhte der Verkehr in der Zeit, in der sich „Herwart“ am schlimmsten austobte.

In der Einheitsgemeinde Osterburg war die Hilfe der Blauröcke ab 5 Uhr bei acht Einsätzen bei Düsedau, Walsleben, Königsmark, Meseberg, Rossau, Flessau, Rönnebeck und Natterheide gefragt, um Bäume und Äste zu beseitigen, die der Sturm auf die Straßen geworfen hatte. Gegen 9 Uhr, so Stadtwehrleiter Sven Engel, konnten alle wieder einrücken.

Die Osterburger Feuerwehrleute waren aber schon vor dem Sturm im Einsatz. Am Sonnabend wurden sie 22.30 Uhr zu einem brennenden VW Bulli an die Straße Am Mühlenberg gerufen. Das Feuer löschten die 20 Blauröcke, die mit drei Fahrzeugen angerückt waren, mit Schaum. Danach übernahm die Polizei das Prozedere, weil der Brandort auch ein Tatort war.

Der brennende VW Bulli, den die Osterburger Feuerwehr löschte war offenbar das Transportfahrzeug für einen Diebstahl. Objekt der Begierde war ein Rasentraktor, den die bislang unbekannten Einbrecher vor Ort aus einer Lagerhalle entwendet hatten und mit einem Hänger abtransportieren wollten. Die Spuren lassen laut Kripo-Angaben vermuten, dass sich die Diebe nach dem Verlassen des Firmengeländes im Straßengraben festfuhren. Alle Versuche, das Gespann mit Hilfe eines Spanngurtes und eines Seils zu befreien, schlugen den ersten Ermittlungen zufolge fehl, weshalb sich die Diebe wohl dazu entschlossen, das Gesamtpaket in Brand zu setzen. Die Polizei beschlagnahmte alle Fahrzeuge. Zur Höhe des Schadens können noch keine Angaben gemacht werden.

In der Verbandsgemeinde Seehausen wurden gestern in den frühen Morgenstunden auch einigen Feuerwehrleute aus dem Schlaf gerissen. So blockierte ein Baum kurzzeitig die B 1849 vor der Elbbrücke bei Geestgottberg. Dazu waren Hilfeleistungen bei Bretsch sowie zwischen Heiligenfelde und Kossebau gefragt. Auch die Seehäuser blieben nicht verschont. Die Blauröcke rückten unter anderem an die alte B 189 an die Straße nach Behrend und einmal mehr an den Waldesfrieden am Stadtrand aus.