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Tennis Osterburger Verein pflegt Freundschaft

Die Akteure des Osterburger Tennisvereins erhielten am Wochenende Besuch: Zu Gast waren Mitglieder aus Ostercappeln.

Von Astrid Mathis 05.10.2015, 11:43

Osterburg l Wie Pilze schossen vor 25 Jahren die Freundschaften zwischen ost- und westdeutschen Vereinen aus dem Boden. Nur wenige haben gehalten. Die zwischen dem Tennisverein Osterburg und dem OFV Ostercappeln in Niedersachsen ist eine davon. Am Sonnabend feierten sie ihren eigenen Tag der deutschen Einheit.

TVO-Chef Michael Küssner freute sich über rund 30 Gäste auf dem Gelände an der Bleiche, die sich für Feierstunde und Tennisspiel eingefunden hatten. Darunter Bürgermeister Nico Schulz. „Wir haben einen Fördermittelantrag auf Sanierung des Sanitärbereichs in Höhe von 40 000 Euro gestellt“, verkündete dieser überraschend, „wir hoffen auf 30 000 Euro, aber ihr wisst ja, mit Leader ist es immer ein zäher Prozess.“ Der Applaus war ihm sicher.

Ganz das Gegenteil von einem zähen Prozess war die Geburt der Freundschaft zwischen Osterburg und Ostercappeln, denn die Menschen dort verbindet mehr als nur das „Oster“. Und das kam so: 1989 fuhren Brigitte und Klaus Döring Verwandte besuchen. Mission: Kontakt zu einem Tennisverein im Westen aufbauen. An einem Silvesternachmittag wurde durch den gebürtigen Altmärker Werner Kronalg der Grundstein dafür gelegt. Beim ersten großen Zusammentreffen am 1. Mai 1990 in Ostercappeln war der damalige niedersächsische Innenminister Josef Stock dabei und verhalf zu einem guten Start.

Unvergessen seien die Altstadtfeste in Osnabrück, aber auch die Bootstouren auf der Biese und immer wieder spannende Tennismatches. Silvio Gutsche und Dietrich Möhring, der als Leiter der Abteilung Leichtathletik bei Traktor Erxleben in den 60ern erstmals sportlich durchgestartet war, führten in den Anfangsjahren abwechselnd den Vorsitz, bevor Volker Schumann das Steuer übernahm. Tennisurlaube und -spiele waren aber nicht die Spitze des Eisbergs. Andreas Treichel beschloss 2002 sogar, seine Sabine in Ostercappeln zu heiraten, und kommt trotz Umzug nach Helmstedt regelmäßig nach Osterburg. Andreas Werner ist den Biesestädtern und der Freundschaft zu den Niedersachsen ebenfalls verbunden und reiste sogar aus Mainz an.

Nachdem beide Vereine reichlich Geschenke getauscht hatten, ertönte erst einmal der Ostercappelner Schlachtruf: „Aufschlag! Ass!“ Grüße des - damals wie heute - Ostercappelner Bürgermeisters Peter Kovermann folgten, dann ging es zum Tennisplatz. Das Brüderpaar Werner und Norbert Mosel lieferte sich eine aufregende Partie gegen Nico Schulz und Michael Küssner.