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Tourismus Experten sollen Pläne für Solarfähre prüfen

Ein Initiative setzt sich schon länger für eine Solafährverbindung bei Schönberg/Deich ein. Nun soll es eine Machbarkeitsstudie geben.

Von Ralf Franke 24.06.2018, 01:01

Seehausen l Steter Tropfen höhlt den Stein. Nachdem sie sich lange stark gemacht hat, brachte die Seehäuser Stadträtin Susanne Bohlander am Donnerstag eine Mehrheit ihrer kommunalpolitischen Kollegen hinter sich und setzte sich mit einem Antrag für eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel einer Solarfährverbindung bei Schönberg/Deich durch. Das Ergebnis war eindeutig, fiel aber nicht einstimmig aus.

Dass das Prozedere 2019 mit Leader-Förderung über die Bühne gehen soll, dürfte einigen die Entscheidung erleichtert haben, obwohl nicht so ganz sicher ist, ob die Leistungen eines Planungsbüros nun mit bis zu 75 oder sogar mit bis zu 90 Prozent bezuschusst werden können, was sich bei geschätzt 18.000 Euro Kosten (Stand 2016) merklich am Eigenanteil widerspiegelt.

Nach zwei erfolgreichen Solarfährentagen mit hunderten Schaulustigen und Fahrgästen in den Jahren 2014 und 2015 war es um die touristisch interessante Elbquerung und die Initiativgruppe, die sich auf beiden Seiten der Elbe gebildet hatte, erst einmal ruhiger geworden.

Jetzt will es die Losenraderin aber genau wissen und wirbt in ihrer Begründung für die Beschlussvorlage im Dienst des Radtourismus auf beiden Seiten des Stromes, weil die Pedalritter in landschaftlich reizvoller Umgebung über einen langen Abschnitt des Elberadweges ohne eine Möglichkeit zur Stromüberquerung auskommen müssen.

Am Ende soll dem Papier zu entnehmen sein, wie es um die technische und finanzielle Machbarkeit für ein Solarboot auf der Elbe zwischen Schönberg/Deich und Rühstädt/Gnevesdorf als Fähre, aber vielleicht auch als Ausflugs-„Dampfer“ aussieht. Dazu sollen unter anderem gesetzliche Anforderungen an den Fährverkehr und das Bootspersonal zusammengetragen, bauliche Voraussetzungen für die Anlegestellen und mögliche Betreiberstrukturen (von privat über einen Verein oder unter kommunaler Regie) ausgelotet werden.

Kritisch reagierte zum Beispiel Anne-Dore Meißner, der die Planung für ein Projekt mit großem Fragezeichen zu teuer erscheint. Dass Fördermittel eingeplant sind, macht es für die Stellvertreterin von Bürgermeister Detlef Neumann nicht besser, sie würde die Steuergelder anders verwenden. Das Stadtoberhaupt sprach sich dafür aus, das Thema wegen seiner überregionalen Ausstrahlung gleich der Verbandsgemeinde zu übertragen.

Auch Bauausschuss-Vorsitzender Willi Hamann hegt offenbar erhebliche Zweifel, was er mit einem ganzen Katalog an Fragen deutlich machte. Fragen, für die die Machbarkeitsstudie genau richtig wäre, hielt indes Walter Fiedler dagegen, der sich deshalb für den Antrag aussprach. Zustimmung kam auch von Ingo Lobenstein, der daran erinnerte, was man sonst alles für den Tourismus an Elbe und Aland unternehmen wolle, und deshalb dafür plädierte, jetzt auch mal nach vorne zu kommen.