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Tulpensonntag Närrisches Volk trotzt eisigem Wetter

Weil sich Rosenmontag die närrischen Blicke auf die Karnevalshochburgen konzentrieren, nutzen kleinere Städte andere Blumentage.

Von Ralf Franke 12.02.2018, 16:17

Seehausen l Nachdem am Nelken-Sonnabend in Osterburg die Faschingsmacher und ihre Gäste durch die Stadt zogen, stieg der Straßenkarneval im benachbarten Seehausen einen Tag später am Tulpensonntag. Weil Termine und Orte dicht beieinander liegen, gibt es am zweiten Tag oft ein Wiedersehen mit einigen Umzugs-Teilnehmern. Allerdings finden sich auch viele Schaulustige, die sich beide Großereignisse nicht entgehen lassen wollen.

Während sich die Narren an der Biese in diesem Jahr idealer Weise über sonniges und trockenes Wetter freuen durften, rissen Schneeregen und eine frische Brise am Aland doch einige Lücken in die Reihen der Zaungäste. Viele Besucher zog es bei den äußeren Bedingungen anders als sonst auch erst mit dem Startschuss des Spektakels um 14 Uhr auf die Straße.

Dort harrten sie auf Süßigkeiten, Glühwein, kleine Muntermacher und Häppchen, die reichlich von den Wagen gereicht wurden. In erster Linie freuten sie sich aber auf fantasievolle Schaubilder, die Firmen, Vereine und Institutionen meist mit aktuellen Bezügen wieder auf die Beine beziehungsweise auf die Räder gestellt hatten. Bemerkenswert konstant hoch ist dabei die Zahl der Schaubilder. Trotz ungemütlichen Wetters konnten die Organisatoren des Seehäuser Carnevals-Clubs fast 60 Startnummern vergeben.

Die Akteure zeigten sich einmal mehr politisch interessiert und verteilten großzügig Seitenhiebe auf die geplatzte Jamaika-Koalition, aber vor allem auf die derzeit geplante Große Koalition (GroKo), die Volksparteien im allgemeinen sowie die geschäftsführende Bundesregierung mit ihrer Kanzlerin im besonderen. Dass Donald Trump eine Rolle spielen würde, war zu erwarten. Nicht aber, dass sich Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth dem charismatischen Polterkopf widmen würde. Dem „Anstaltsleiter“ dürfte bei der langen Tour allerdings die Luft unter der Vollmaske etwas dünn geworden sein. Diese nahm ihren Anfang wie in den Vorjahren an der Mühlenstraße und endete am Winckelmann-Platz.

Nach dem Umzug ging es in die Wischelandhalle, für die die Narren derzeit offenbar ebenso die Schlüssel haben wie für das Rathaus. Aber nur noch bis zum morgigen Mittwoch.