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Überraschung Unter Straßenpflaster fehlt Unterbau

Bei Kanalarbeiten entdeckt: Die Straße Binnen ist in so schlechtem Zustand, dass die Gemeinde Eichstedt für ihren Part über Neuausbau nachdenkt.

Von Karina Hoppe 25.07.2018, 18:00

Eichstedt l In keinem guten Zustand heißt laut Olaf Schmidt, Investbauleiter beim Wasserverband Stendal-Osterburg, „dass überhaupt kein Unterbau vorhanden ist“. Die Pflastersteine in der Eichstedter Straße Binnen liegen auf Sand, auf rund zwei Meter Sand – von Tragschicht keine Spur. Und das, obwohl die Straße 1992 neu gemacht wurde. „Sie ist damals definitiv nicht nach den Regeln der Technik gebaut worden“, so Schmidt. Das sei im Rahmen der punktuellen Voruntersuchungen in dem Ausmaß nicht erkennbar gewesen, zeigte sich erst, als der Rohrgraben hergestellt wurde. Die beauftragte Firma übermittelte dem Wasserverband jetzt „eine Bedenkenanzeige zur vorgesehenen Bauausführung“. Heißt, wenn die Straße an den vom Wasserverband hochgenommenen Stellen nach Vorschrift und Ausschreibung samt Unterbau wiederhergestellt wird, passt dies nicht zum Rest der Straße, „dann würde unser Part wie ein Pilz herausragen“. Davon ab setzen sich die Steine verschieden, wären beide Bauweisen nebeneinander „nicht zukunftsträchtig“, wie Bürgermeister Karlheinz Schwerin sich ausdrückt. Der Wasserverband muss aber den Vorschriften entsprechend bauen.

Am Dienstag, im Vorfeld der feierlichen Bauabnahme des Kulturzentrums Eichstedt, besichtigten Gemeinderäte, Vertreter der Verwaltung, der Firma und des Wasserverbandes die Baustelle Binnen, „da schon mal alle da sind, ist ja besser, als wenn ich das dann alles im Gemeinderat erkläre“.

Schwerin weiter: „Wir dachten, wir sind mit dieser Straße fertig.“ Wäre die Straße keine Sackgasse, sondern vom Durchgangsverkehr betroffen, wäre dem Dorf die Straße schon viel früher um die Ohren geflogen, ist sich der Bürgermeister sicher. Nun wird das Problem auf diese Weise offenbar. Und die Kommune muss eine Lösung finden. Zum Glück sei noch ein bisschen Zeit, die Rohre müssen verlegt, die Hausanschlüsse hergestellt, der Hauptsammler neben dem ehemaligen Pfarrhausgrundstück installiert werden, „die Straße wieder schließen werden sie wohl erst im September“, so Schwerin.

Bis dahin möchte die Gemeinde eruiert haben, wie teuer es wäre, wenn die Firma den Part, den nicht der Wasserverband zahlt, auf eigene Kosten mitmachen lässt. Und in welcher Buchungsstelle des Eichstedter Haushalts dafür vielleicht noch Geld locker zu machen ist. Denn eine andere Variante als ein neuer rechtskonformer Aufbau der Straße Binnen scheint wenig sinnvoll bis eigentlich gar nicht möglich.

Schmidt wie Schwerin zeigten sich am Mittwoch aber zuversichtlich, dass sich eine Lösung für die böse Überraschung finden lassen wird.