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Umspannwerk Avacon investiert 10 Millionen Euro

Die Avacon AG modernisiert ihr Umspannwerk in Osterburg. Der Versorger investiert rund 10 Millionen Euro. 2022 wird das Netz umgespannt.

Von Jörg Gerber 24.01.2021, 23:01

Osterburg l Mit dem Neu- und Ausbau des Umspannwerkes hat die Avacon im Herbst 2018 begonnen. Die Investition sei notwenig, da die Altanlagen durch den rasanten Zubau neuer dezentraler Energieerzeuger wie Windräder und Solaranlagen an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen seien und zum Teil ihre Lebensdauer erreicht hätten, sagte Avacon-Pressesprecherin Corinna Hinkel gegenüber der Volksstimme.

Das Umspannwerk Osterburg ist 1958 errichtet worden. Mit dem Ausbau einer neuen 110-/30-/15-kV-Schaltanlage werde es jetzt nach den Angaben von Hinkel auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Insbesondere mit Blick auf die ihrer Einschätzung weiter wachsende Zahl dezentraler Energieerzeuger sei dies eine Investition in die Zukunft der Region, fügte die Pressesprecherin hinzu.

Zu einer Unterbrechung der Stromversorgung soll es während der Bauarbeiten nicht kommen. Schritt für Schritt, so Hinkel, werde die alte Anlage quasi wie bei einer Operation am offenen Herzen im laufenden Betrieb modernisiert und neu gebaut. Zuerst entstand auf dem Gelände an der Krumker Straße ein neues Betriebsgebäude, in dem unter anderem zwei neue Mittelspannungsanlagen errichtet werden.

Nach und nach mussten insgesamt neun 15 kV-Mittelspannungs-Kabelsysteme und zwei Trafoabgänge geschwenkt und an die neue Anlage angeschlossen werden. Die bisherige 15 kV-Anlage wurde um zwölf Schaltfelder erweitert, so dass das neue Betriebsgebäude zusammen mit der 30 kV-Anlage insgesamt 29 Schaltfelder beherbergen soll.

Durch die Erweiterung um drei zusätzliche Kupplungs­felder wird nach Hinkels Angaben eine deutlich optimierte Betriebsführung erreicht, da im Störungsfall oder bei Wartungsarbeiten das Netz in kleinere Abschnitte geteilt und über andere Leitungen versorgt werden kann. Die neue 15 kV-Mittelspannungsanlage hat bereits im vergangenen Jahr ihren Betrieb aufgenommen. Der Umzug der 30 kV-Schaltfelder in das neue Betriebsgebäude ist für Anfang 2022 geplant.

Nach einer kurzen Pause zum Jahreswechsel haben die Arbeiten in den zurückliegenden Tagen wieder begonnen. Dabei erfolgt derzeit der Neubau der 110-kV-Felder. „Die Hochspannungs-Freiluftanlage erneuern wir in drei Bauabschnitten. Um die Versorgungssicherheit auch während der Bauphase zu gewährleisten, werden mehrere 110-kV-Provisorien für die jeweiligen Bauabschnitt errichtet“, informierte Corinna Hinkel.

Ein Großteil des Umspannwerks bleibe somit während der gesamten Bauzeit mit seinen vier 110-/30-/15kV-Transformatoren am Netz und der Strom fließe weiter. „Der Bauabschnitt, in dem gearbeitet wird, wird demontiert und schafft so den nötigen Platz für die neue 110 kV-Schaltanlage“, sagte die Pressesprecherin.

Durch die Modernisierung des Umspannwerks und den Einbau der neuen Technik erhöhe sich die Leistungs- und Übertragungsfähigkeit und damit die Versorgungssicherheit des Stromnetzes in der Region. Es könne mehr regenerativer Strom aus dem Netz aufgenommen und weiterverteilt werden. Als Netzbetreiberin ist die Avacon zuständig für den Transport und die Verteilung von Strom.

Wie Corinna Hinkel weiter berichtete, soll der rund zehn Millionen Euro teure Neu- und Erweiterungsbau des Umspannwerkes im ersten Quartal des nächsten Jahres fertiggestellt werden. Dann könne der Standort an der Krumker Straße vollumfänglich den Betrieb aufnehmen und auch zukünftig die zuverlässige Versorgung des Osterburger Raumes sicherstellen, machte die Pressesprecherin der Avacon deutlich.