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Verabschiedung Jürgen March tritt kürzer

Der Gemeindekirchenrat Osterburg hat Friedhofspfleger Jürgen March in den Ruhestand verabschiedet.

Von Jörg Gerber 30.07.2018, 23:01

Osterburg l „Wir werden ihre offene, erfrischende und wohltuende Art vermissen.“ Mit diesen Worten wandte sich Claudia Kuhn am Montag auf dem Osterburger Friedhof an Jürgen March. Osterburgs frühere Pfarrerin war mit Vertretern des Gemeindekirchenrates und eines Osterburger Bestattungshauses vor Ort, um Jürgen March in den Ruhestand zu verabschieden. Claudia Kuhn vertrat Pfarrerin Magaret Liebschütz. Und dies sehr gern, schließlich habe sie lange und gut mit Jürgen March zusammengearbeitet. „Wir konnten uns immer auf Sie verlassen.“ Ihren Lobesworten schlossen sich auch Hans-Joachim Haun und Ulf Handtke sowie Stefan Moldenhauer vom Bestattungsinstitut an. Über viele Jahre habe Jürgen March Verantwortung getragen und seine Arbeit in vorbildlicher Art und Weise erledigt, erinnerte Hans-Joachim Haun, der aus Dankbarkeit einen Präsentkorb überreichte. Von Claudia Kuhn gab es zudem ein Bild, dass Jürgen March vor der alten Holz­baracke zeigt, die einst neben der Friedhofskapelle stand.

Gemeinsam blickte die Runde auf Jürgen Marchs Berufsleben zurück. Am 1. Mai 1979 nahm er die Arbeit auf dem Osterburger Friedhof auf. In den 39 Jahren seiner Berufstätigkeit hatte er es mit zwölf Pastoren zu tun und insgesamt 4000 Beerdigungen, darunter 2400 Erdbestattungen, zu bewältigen. Insbesondere die ersten Jahre seien nicht einfach gewesen, „da gab es noch keine Technik. Im schlimmsten Jahr war der Boden 120 Zentimeter tief gefroren. Mit Hammer und Meißel musste da das Grab ausgehoben werden. Erst später kam der Bagger und einiges wurde leichter“, erzählte Jürgen March. Dankbar verwies er auf „ein ideales Team, auf das ich mich immer verlassen konnte, ganz egal ob bei der Pflege oder den Beerdingungen.“

In jüngerer Zeit sei es allerdings schlechter um die Ordnung auf den Friedhof bestellt. „Wir haben damit zu kämpfen, dass das Laub einfach zur Seite geharkt wird und da liegen bleibt. Weiter sind Unmengen von Müll zu beseitigen, die einfach auf dem Gelände abgelagert werden. Hausmüll aller Art wird zum Friedhof gebracht“, kritisierte er.

Mit seiner offiziellen Verabschiedung aus seiner Anstellung kann Jürgen March kürzer treten, die Hände legt er aber nicht gänzlich in den Schoß. Denn sein für die Beerdigungen angemeldetes Gewerbe werde er noch weiter betreiben, kündigte er an. Die Pflegearbeiten, für die er bei der Kirche angestellt war, werde ein Nachfolger gesucht, machte Hans-Joachim Haun deutlich.