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Versammlung Gegen teuren Dorfstraßen-Ausbau

Die Dorfstraße in Petersmark hat Entwässerungsprobleme. Eine Variante wäre der Ausbau der Straße.

Von Ingo Gutsche 03.09.2020, 19:00

Petersmark l Die Einwohner aus Petersmark lehnen eine teure Lösung ab. Wie während der Einwohnerversammlung am Mittwochabend deutlich wurde, streben die Bürger aus dem Ort eine günstigere Variante an. Allerdings waren sie sich auch einig, dass hinsichtlich der Entwässerungsproblematik etwas geschehen muss.

Goldbecks amtierender Bürgermeister Gunnar Falk (parteilos) bat die Einwohhner aus Petersmark an den Versammlungsraum, um Lösungsvarianten zu diskutieren. Wie er sagte, nahm er eine Nachricht aus dem Internet zum Anlass, um abzuklopfen, was die Petersmarker wollen. In jenem Post beschwerte sich ein Einwohner über den Zustand der Dorfstraße. An seiner Seite hatte Falk die Fachbereichsleiterin Bürgerdienste und Gemeindeentwicklung, Simone Kuhlmann, und Kathleen Fleschner, bei der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verantwortlich für die Beitragserhebung. Die beiden Damen „überbrachten“ die Nachricht, dass für einen eventuellen Ausbau der aus dem Jahre 1904 stammenden Dorfstraße in Petersmark kein Fördertopf zur finanziellen Unterstützung zur Verfügung stehe. „Die Fördermöglichkeiten sind sehr schlecht“, führte Simone Kuhlmann aus. Die fast ausschließlich genutzte Anliegerstraße hätte durch fehlende Einrichtungen, wie beispielsweise einer Schule, nicht die größte Bedeutung für Fördermittelgeber.

Der Ausbau der rund 650 Meter langen Dorfstraße inklusive der Herstellung einer Regenentwässerung würde nach aktueller Schätzung etwa eine Million Euro nach sich ziehen.

„Glücklicherweise haben wir eine Haushaltslage, die es derzeit möglich macht, Kredite aufzunehmen“, betonte Gunnar Falk. Solch ein Vorhaben sei für die Gemeinde Goldbeck auch nur durch die Aufnahme einer Hypothek zu stemmen. Die Bürger werden jedoch auch zur Kasse gebeten: bei der Entwässerung. Diese Maßnahme würde eine erstmalige Erschließung darstellen. „Und die ist nach Baugesetzbuch beitragspflichtig.“ Wie Kathleen Fleschner ausführte, liegen die Kosten beim Einbau eines Regenwasserkanals bei 433 000 Euro - nach Abzug des zehnprozentigen Gemeindeanteils verbleiben noch rund 390 000 Euro, die auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden müssten. Bei 42 anliegenden Grundstücken im Ort überschlug sie den möglichen Betrag und sagte, dass die Eigentümer mit durchschnittlich 10 000 Euro rechnen müssten. Genauere Angaben wären im Anschluss an die Versammlung - sie hatte sämtliche Grundstücksgrößen in ihren Unterlagen dabei - möglich gewesen. Was während der Versammlung jedoch deutlich wurde: die Petersmarker wollen keine teure Lösung. Aber das Problem muss trotzdem angepackt werden, sagen sie.

Durch keine direkte Vorflut besteht in Petersmark schon seit vielen Jahren ein Regenentwässerungsproblem. Es gebe im Bereich der Straße viele Stellen, die sich bei Regen füllen und nicht optimal ablaufen. Eine Kanalisation fehlt, Gräben weiter entfernt. Zur Sprachen kamen am Mittwochabend unter anderem Versickerungsflächen, das Anlegen einer Mulde oder mögliche Schächte, die helfen könnten, das Problem zu beseitigen. Die Verwaltung lässt nun prüfen, welche Kosten eine Baugrund-Untersuchung samt Vermessung kosten würde, um eventuell ein Konzept für Petersmark zu erstellen - ohne den Ausbau einer Straße.

Das Baugrundgutachten sei wichtig, um festzustellen, wie in Petersmark die Versickerungssfähigkeit (Wasserdurchlässigkeit) ist. Dazu sei es auch notwendig, die Höhenlagen während einer Vermessung zu erfassen. Diese Maßnahmen werden im Goldbecker Gemeinderat zur Sprache kommen, sagte amtierender Goldbecker Bürgermeister.