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Waldbad Kürzer treten ist keine Option

Die "Rentnerbrigade“ der Seehäuser Waldbadförderer ist wieder dabei, die Saison vorzubereiten. Das ist wie immer nicht ohne.

Von Ralf Franke 14.03.2020, 00:01

Seehausen l 2019 war das Jahr, in dem der Waldbadförderverein die bislang größte Reparaturaktion im großen Schwimmbecken startete, um die die großen Wasserveluste durch den maroden Beton zu stoppen und eine weitere Saison überhaupt möglich zu machen.

Etwas kürzer treten, scheint für die Freunde der mehr als acht Jahrzehnte alten Naherholungsstätte trotz ausbleibender Fördermittel für die dringend notwendige Komplettsanierung keine Option zu sein. Für dieses Jahr hatte sich die „Rentnerbrigade“ um Vereinsvorsitzenden Walter Fiedler die Sanierung des Planschbeckens auf die Fahnen geschrieben. Bekanntlich wurde aus der Sanierung mittlerweile im Grunde ein Neubau, der mit geschätzt 60 000 Euro allerdings etwa ein Drittel teurer wird, als ursprünglich geplant. Wobei die Arbeitsstunden der ehrenamtlichen Helfer noch nicht mit eingerechnet sind. Nach Fiedlers Rechnungen würden da noch einmal rund 10 000 Euro für Eigenleistung zusammenkommen.

Nachdem das alte Innenleben und marode Wasserleitungen des Kinder-Hot-Spots entfernt wurden, entsteht das Planschbecken mit Betonfertigteilen und Spezialfolie rechtzeitig vor dem Saisonstart zu Pfingstsonnabend neu. Bis dahin ist auch die Rampe in Richtung Sanitärräume ebenso fertig, wie die beiden Treppen zum Becken. Wegen der unerwarteten Mehrausgaben setzt Walter Fiedler große Hoffnung auf die Initiative von „Höhe“-Bürgermeister Bernd Prange, der die Amtskollegen der anderen vier Mitgliedsgemeinden dafür gewinnen will, dem Verein bei seinen Ausgaben mit 1,00 bis 1,50 Euro pro Einwohner aus der Investpauschale einmalig zu unterstützen. Das Ergebnis steht allerdings noch aus, weil die nächste Bürgermeisterrunde erst stattfindet. Eine positives Signal hat der Verein derweil schon von der Kreissparkasse Stendal bekommen, die die Anschaffung des neuen Wasserpilzes für das Planschbecken mit 2000 Euro sponsern will.

„Nur“ mit dem Planschbecken ist die „Rentnerbrigade“ in diesen Tagen nicht ausgelastet. Einen Großteil ihrer Kraft stecken die Männer einmal mehr in das Beseitigen der besonders porösen Stellen des Betons im Schwimmbecken. Da ist wieder so viel zusammengekommen, dass gestern der Botonmischer für einen Zwischenspurt anrollen musste. Das Material zahlt allerdings die Stadt, die im Übrigen auch die Wasserleitungen an der Umwälzanlage in Auftrag gegeben hat, wo 2019 immer wieder Lecks auftraten.

Dann sollte die nächste Saison mit dem großen Marathonschwimmen eigentlich kommen können. Dass der Corona-Virus den Badebetrieb in Gefahr bringen könnte, davon geht der Mediziner in Walter Fiedler derzeit nicht aus.