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Wallpromenade Baustelle sorgt für Diskussionen

Anwohner Rüdiger Müller kann die Arbeiten zur Verlegung eines Wasserkanals in der Osterburger Wallpromenade nicht nachvollziehen.

Von Jörg Gerber 04.08.2017, 23:01

Osterburg l Bauamtsleiter Matthias Köberle hatte auf Wunsch von Rüdiger Müller eingeladen, und so trafen sich am Donnerstag der Ladenbesitzer an der Naumannstraße, die Vertreter des Bauamtes der Stadt, Planer sowie der Ortsbürgermeister und sein Stellvertreter. Grund, so der Bauamtsleiter, seien Meinungsverschiedenheiten, die es bezüglich der Verlegung des Wasserkanals an der Promenade gebe. Anwohner Rüdiger Müller (wir berichteten), hatte von Anfang an die Trassenführung des Kanals kritisiert. Nach seiner Ansicht würden angegebene Grundstücksgrenzen nicht stimmen, die Bäume in diesem Bereich hätten nicht gefällt werden müssen.

Für Planer Guido Cierpinski gibt es keine Meinungsverschiedenheiten. Wie derzeit in der Wallpromenade gebaut werde, sei genau so geplant worden. Cierpinski und Köberle verwiesen auf eine noch vor den Planungen erfolgte Kanalbefahrung mit einer Kamera. Die habe aufgezeigt, dass der vorhandene Kanal, der fast 100 Jahre alt sei, teilweise eingebrochen war. An mehreren Stellen wuchsen Wurzeln durch. Wären diese einfach nur beseitigt worden, hätten die Bäume umfallen können. Eine Verlegung des Kanals näher an die beiden vorhandenen Häuser könne wiederum zur Folge haben, dass die Gebäude absacken.

Rüdiger Müller war da ganz anderer Meinung und sprach in diesem Zusammenhang auch an, dass er durch diese Bauarbeiten seit sieben Wochen einen enormen Kundenrückgang zu verzeichnen habe. Während der Bauarbeiten an der Lindenstraße, Kirchstraße, Naumannstraße, die alle in den zurückliegenden Jahren saniert wurden, hätte er stets einen Kundeneinbruch verzeichnet. Das gelte auch für die benachbarte Physiotherapie seiner Schwester. Planer und Bauamt widersprachen dieser Ansicht, so dass es teilweise zu einer heftigen Debatte kam.

Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose und sein Stellvertreter Wolfgang Tramp versuchten zu beruhigen. Die Bauausschuss-Mitglieder sowie Stadt- und Ortschaftsräte hätten es sich nicht einfach gemacht, alles sei ausführlich beraten worden. Dass die Baustelle nun die wirtschaftliche Existenz der Familie Müller bedrohe, müsse unbedingt abgewendet werden.

Für den Ladenbesitzer hätte das Baugeschehen vielleicht besser ablaufen können. Durch den Wulst an Leitungen und die starken Regenfälle sei es aber zu Verzögerungen gekommen. Nach Aussagen des Planers soll die Straße aber ab Mittwoch, 9. August, wieder frei sein.

Bauamtsleiter Matthias Köberle machte noch einmal darauf aufmerksam, dass die Bürger in die Sitzungen der Ausschüsse kommen sollen. Die Themen würden immer öffentlich behandelt, dort könnten Bedenken und Probleme angesprochen werden. Eigens dafür, so betonte der Bauausschussvorsitzende Matthias Lenz, sei sogar die Hauptsatzung der Einheitsgemeinde geändert worden. Danach haben die Besucher jetzt auch das Recht, das Wort zu ergreifen und ihre Probleme sowie Sorgen anzubringen.