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Walpurgisparty Wo Hexen um den Scheiterhaufen tanzen

In Heiligenfelde ging in der Nacht zum 1. Mai eine Walpurgisnacht-Party über die Bühne. Für Musik sorgte die Gruppe Schwarzbrand.

Von Frank Schmarsow 01.05.2017, 23:01

Heiligenfelde l Was ursprünglich nur ihre Schnapsidee bei Bier und Glühwein war, setzten der Wohlenberger Norman Witych und „Die heiligen Hexen vom Felde“ nun in die Tat um. In der Nacht zum 1. Mai, in der im Harz die Hexen los sind, um mit dem Teufel verrückt zu spielen, luden die Heiligenfelder Hexen auf den weiträumigen Kinderspielplatz am Rande des Dorfes zur Walpurgis-Party ein. „Das Gelände ist ideal und das Wetter heute passt auch“, sagte Witych. Der Wohlenberger, der in seinem Wohnort die Buschfeste organisiert und mal Gast bei Halloween in Heiligenfelde war, hatte die Idee mit den Frauen vom nun schon elf Jahre bestehenden Förderverein der Heiligenfelder Feuerwehr bekakelt, und das Hexengeschwader – Anne-Kathrin Muschke, Ines Holtz, Bianca Sennecke, Gabriele Strauß, Lena Bierstedt, Franziska Rodenbeck, Annette Horstmann und Beate Steuber –, die seit 2008 Jahren Halloween veranstalten, war sofort Feuer und Flamme (Beate Steuber konnte bei der Premiere nicht dabei sein; die anderen Hexen wünschen ihr an dieser Stelle baldige Genesung). „Wir kümmern uns sonst um die Belange im Verein, heute wollen wir mal Spaß haben und gleichzeitig schon für Halloween Werbung machen“, sagte Anne-Kathrin Muschke, die gemeinsam mit ihren Hexenschwestern Süßigkeiten an die Kinder verteilte.

„Warum, hatten wir uns gesagt, soll, was im Harz gang und gebe ist, nicht auch bei uns möglich sein“, meinte Witych. „Schließlich sind wir auf der Altmärkischen Höhe ein feierfreudiges Völkchen.“ Und die tolle Resonanz am Sonnabend Abend gab ihm und den Hexen Recht. „Wenn unsere Walpurgisnacht funktioniert, kann sie Tradition werden. Für heute sind wir sehr zufrieden.“

Witych hatte im Vorfeld in der Ortsgeschichte recherchiert und dabei herausgefunden, „dass 1687 die drei Heilgenfelderinnen Ilsabe Behrends, Kaharine Niemann und Susanne Neilmann im letzten Hexenprozess der Altmark zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden“, sagte er. „Das war vor 330 Jahren und schien für unsere Premiere ein geeignetes Datum zu sein.“ Viele der Festbesucher, auch Kinder, waren als Hexen und Teufel kostümiert. Sie hatten freien Eintritt. Die Band „Schwarzbrand“, geleitet von Bernhard Sasse, hatte fetzige und deftige Lieder unter das Volk gestreut. Danach sorgte DJ Norman Kühl aus Störpke für musikalische Unterhaltung.

Die heiligen Hexen mischten sich unters Publikum, tanzten um die beiden Scheiterhaufen und heizten die Stimmung angefacht. Erst weit nach Mitternacht fand der fröhliche Spuk sein Ende.