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Wegen Umzug Gartenvereins-Chefin nimmt Abschied

Überraschung in der Gartenanlage „Zur Erholung“. Die Vorsitzende Heike Peters-Busch hat sich verabschiedet. Sie verlässt Osterburg.

Von Frank Schmarsow 26.10.2018, 23:01

Osterburg l „Ich vergesse euch ganz bestimmt nicht“, versicherte Heike Peters-Busch, als sie sich in der Spiel- und Bastelrunde von ihren „Mittwochfrauen“ verabschiedete. Es soll ein Lebewohl für immer sein, das vor einigen Tagen überraschend kam, auch für die Mitglieder des Vorstandes des Kleingärtnervereins „Zur Erholung“, dem sie als Vorsitzende angehört. Nun zieht sie mit Sack und Pack nach Templin, um ihre 83-jährige Mutter zu unterstützen. „Das muss sein, Mutter braucht mich“, sagte sie. „Außerdem bekommt mein Mann dort Arbeit, was ihm hier nicht vergönnt ist.“ Vor drei Jahren war sie in Osterburg Kleingärtnerin geworden, man wählte sie ein halbes Jahr später in die leitende Funktion. Und sie brachte frischen Wind in die Gärten in den Anlagen „Am Bültgraben“ und „Abendfrieden“. Der sorgte dafür, dass der Zusammenhalt der Gartenfreunde fester wurde. 2016 erreichte die Anlage im kreislichen Gartenwettbewerb einen zweiten Platz. Dem folgte ein Jahr später ein erster Platz und ein zweiter im Landeswettbewerb, 2018 war man im Kreismaßstab wieder vorn. Dazu lag die Bewerbung am Bundeswettbewerb vor, bei dem von den republikweit bestehenden 17 400 Gartenvereinen die 20 besten ausgewählt worden waren. „Und wir sind dabei, das ist doch schon mal ganz schön“, sagte Peters. „Das Geheimnis, wie wir abgeschnitten haben, wird aber erst am 1. Dezember in einer Festveranstaltung in Berlin gelüftet.“

Die Kreativ-Mittwochnachmittage gehen auch auf Peters zurück. Inzwischen kommen das ganze Jahr über einmal wöchentlich zehn bis zwölf Frauen zusammen, um in der Vereinsgaststätte „Moritzburg“ gemütlicher Runde malen, stricken, häkeln, sticken, Rommee oder Mensch-ärgere-dich-nicht zu spielen. Man bringt Kuchen mit, und Wirtin Doris Kuske sorgt für Kaffee. Gudrun Ziemann malt wunderschöne Bilder, von Helga Oefler, Evelin Naumoff, Wilma Heidtke und Erika Lemke, beispielweise, lernten die anderen die Hardanger-Stickerei. Und so trug eben jede etwas zur Unterhaltung bei. „Wir haben auch viel getratscht“, bemerkte Ziemann, „ernst genug ist es zu Hause.“ Auf jeden Fall würden auch künftig die Mittwochtreffs beibehalten werden.

Als nun Evelin Naumoff und Doris Kuske ihrer Heike ein Abschiedsgeschenk überreichten, wurden die Augen auf beiden Seiten doch etwas feucht. Der Verein Facultas aus Stendal, der einige verwaiste Gärten in den beiden Anlagen für gemeinnützige Zwecke bewirtschaftet, hat sich mit einer großen Orchidee für die bisherige gute Zusammenarbeit gedankt. „Ich habe mich in Osterburg sehr wohl gefühlt, ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gestand Peters. „Ich habe hier viel Kraft investiert, aber ich habe es gern getan. Und ich wünsche mir sehr für den Verein und den Vorstand, dass in meinem Sinne weiter gearbeitet wird.“ In Templin werde sie auf jeden Fall auch ehrenamtlich arbeiten, die Hände in den Schoß legen könne sie einfach nicht. In ihrer letzten Vorstandssitzung übergab Heike Peters alle Vereinsunterlagen, so dass ein nahtloser Übergang gewährleistet sei, wie sie versicherte. Bis zur Jahreshauptversammlung im Februar/März wird der geschäftsführende Vorstand – Konrad Oefler als stellvertretender Vorsitzender, Evelin Naumoff und Paul Heim – die Arbeit fortsetzen.