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Weiße Streifen Kreuzung bekommt eine optische Bremse

In Absprache mit der Polizei versucht die Landesstraßenbaubehörde weiter, die Vielbaumer Kreuzung als Unfallschwerpunkt zu entschärfen.

Von Ralf Franke 22.09.2016, 01:01

Vielbaum l Die Vielbaumer Kreuzung bei Seehausen zählt schon länger zu den Unfallschwerpunkten im Landkreis Stendal. Erst im Dezember des vergangenen Jahres gab es auf diesem Abschnitt der Bundesstraße 189 wieder einen tödlichen Unfall.

Es existieren durchaus Ideen, die Gefahrenquelle zu entschärfen. Aber eine Ampelanlage oder gar ein Kreisverkehr – die Ideallösung nicht nur für die Polizei – würden jede Menge Geld kosten. Doch das alles sind Investition, denen mit Blick auf die geplante Autobahnverlängerung und die damit verbundene Abstufung der Bundesstraße derzeit keine großen Chancen eingeräumt werden. So versucht der Baulastträger, die Straßenbaubehörde des Landes Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Nord, an kleineren Schrauben zu drehen und mit vergleichsweise geringen Mitteln für etwas mehr Sicherheit zu sorgen.

Nachdem seit dem vergangenen Jahr an der Bundesstraße aus beiden Richtungen neue Hinweisschilder darauf aufmerksam machen, dass Radfahrer die Schnellstraße kreuzen, haben jetzt die untergeordneten Straßen eine so genannte optische Bremse bekommen. Die Querstreifen auf einer Länge von rund 50 Metern vor der Stopplinie waren erst bei der außerordentlichen Sitzung der Verkehrsunfallkommission Anfang des Jahres ins Gespräch gebracht worden.

Die Wirkung hat der Leiter der Stendaler Straßenbaubehörde, Manfred Krüger, schnell erklärt: Die Markierungen quer zur Fahrtrichtung sollen die Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam machen, dass sie sich einer Stopplinie und einer Stelle mit Gefahrenpotenzial nähern. Bei der optischen Wirkung belassen es die Erfinder nicht. Die Streifen sind nämlich auch etwas erhöht aufgebracht und sorgen dafür, dass die Kraftfahrer im wahrsten Sinn des Wortes etwas wachgerüttelt werden. Was offenbar auch nötig ist. Denn die meisten Unfallverursacher kommen von den beiden untergeordneten Straßen und übersehen Fahrzeuge auf der Bundesstraße oder kreuzen die Trasse sogar, ohne anzuhalten.

An den Sichtverhältnissen kann es eigentlich nicht liegen, dass die Kreuzung so einen schlechten Ruf hat, denn die sind gut, weil unverstellt. Allerdings könnte genau das Teil des Problems sein, mutmaßen Verkehrsfachleute.

Eine zweite Maßnahme soll laut Krüger noch zeitnah an der Einmündung aus Richtung Seehausen umgesetzt werden. Dort ist neben den aufgebrachten Querstreifen vorgesehen, den Verkehr rechtwinkliger auf die B 189 zufahren zu lassen. Dann sind beide Einmündungen etwas versetzt, womit allzu eilige Zeitgenossen nicht mehr gerade über die Kreuzung fahren können.