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Wetterdaten Goldener Herbst 2016 eine Fehlansage

Das Wetter ist immer für Gesprächsstoff gut. Abseits der Großwetterlage sind die regionalen Daten besonders interessant.

Von Ralf Franke 24.01.2017, 18:00

Seehausen l  Der Deutsche Wetter-Dienstes stellte der Volksstimme auf Nachfrage die 2016er Werte der Station Seehausen (eine von rund 2000) zur Verfügung. Die Fachwelt spricht über die Ursachen zwar noch nicht mit einer Stimme, aber es ist zumindest anerkannte Tatsache, dass sich das Weltklima erwärmt. Im Deutschlandtrend schoss Seehausen 2016 noch über das Ziel hinaus.

Während bundesweit nur 93 Prozent der im Schnitt sonst üblichen Niederschläge fielen und 2016 1,4 Grad zu warm war, wartet Seehausen beim Regen mit einem Minus von zwölf Prozent und beim Temperaturmittel über das Jahr mit einem Plus von 1,6 Grad auf.

Das Minuszeichen bei Temperaturen können die Statistiker für Seehausen fast aus ihrem Repertoire streichen. Selbst im Januar und Februar blieben die Durchschnittswerte über der Null-Grad-Grenze. Trotzdem: Der kälteste Tag wurde am 22. Januar mit -13,9 Grad in zwei Metern Höhe registriert. Am Erdboden waren es am gleichen Tag -16,6 Grad. Der höchste gemessenen Wert datiert auf den 26. August mit 36,2 Grad im Schatten.

Da die Luftfeuchte eine entscheidende Rolle bei den gefühlten Temperaturen spielt und wichtig für das Wohlbefinden ist, sei mit 81,7 Prozent auch dieses Jahresmittel angefügt. Der niedrigste Wert wurde am 7. Mai mit 20,2 Prozent gemessen. Was nicht weiter verwundert, weil der Wonnemonat auch bei Sonnenstunden und Temperaturen weit über den für die Altmark üblichen Werten lag. Dafür regnete es im Mai aber auch genau zu dem Zeitpunkt reichlich, als es die Natur, Bauern und Kleingärtner am meisten brauchten. Das war genau die richtige Antwort auf die beiden trockenen Vormonate März und April.

Eine 2016er Besonderheit ist, dass zwei Jahreszeiten fast ausgefallen sind. So schien Petrus Anfang des Jahres den Schalter von Winter gleich auf Sommer umzulegen. Außerdem dürften viele Naturfreunde den Herbst und den goldenen Oktober vermisst haben. Weniger als die Hälfte der im Mittel üblichen und im Vergleich zu 2015 sogar weniger als ein Drittel der Sonnenstunden hielt der zehnte Monat bereit. Der Oktober 2016 „glänzte“ nach einem sogenannten Indian Summer 2015 grau und trist mit typischen November-Wetter. Dafür machten schwere Unwetter einen großen Bogen um die Region. Die höchste Windspitze wurde am 25. Juli mit 80,3 km/h gemessen. Orkanartige Böen gab es gar nicht.