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Wiedereröffnung Neuer Pächter für das Forsthaus Barsberge

Ins Forsthaus Barsberge kehrt wieder Leben ein. Das Traditionslokal im Seehäuser Stadtforst ist verpachtet und öffnet im Frühjahr.

Von Ralf Franke 12.01.2016, 19:00

Barsberge l „Es soll eine Ausflugsgaststätte bleiben“, wünschten sich Werner und Manuela Buchner noch vor gut einem Jahr, als sie beim Forsthaus Barsberge vorbeischauten, Laub harkten, das Objekt einmal durchheizten und ganz allgemein vor dem Winter nach dem Rechten sahen. Nachdem der letzte Gaststättenpächter wegen eines Todesfalles im Oktober 2014 aus dem Vertrag ausgeschieden war (wir berichteten), stand das Traditionslokal leer.

Seit gut einer Woche hat der promovierte Wirtschaftswissenschaftler, der seinen Lebensunterhalt als Landwirt verdient und mit seiner Frau in Iden lebt, eine neue Pächterin, die das Forsthaus möglichst in alter Tradition weiter führen will. Die Rathenowerin Nancy Wiesian, die ihr Gastronomie- und Küchenhandwerk in Österreich erlernte, plant eine Eröffnung zu Ostern. Da das Fest in diesem Jahr aber bereits Ende März im Kalender steht, will sie sich mit dem Termin nicht auf den Tag festnageln lassen. Zumal es bis dahin noch ein paar Umbauarbeiten zu erledigen gibt.

Nancy Wiesian hatte gezielt nach einem Objekt wie diesem Ausschau gehalten. Und so war es am Ende wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie auf das Forsthaus in waldreicher Gegend am Rande der „Höhe“ in gut 50 Kilometer Luftlinie stieß.

Dass sie die Lage der Gaststätte als idyllisch bezeichnet, verwundert nicht. Dieser Teil des Seehäuser Stadtforstes, zum dem auch der Sängergrund, das Jagdzentrum Barsberge, der Hundefriedhof, ein großer Spielplatz und das Damwildgehege der Stadt gehören, war immer ein beliebtes Ausflugsziel für Alandstädter und deren Gäste, die sich früher gern zu Fuß nach Barsberge aufmachten. Allerdings ist das Gelände auch für Pkw und sogar für Reisebusse problemlos über B 189 und die L 2 zu erreichen.

Das Forsthaus ist der Geschichtsschreibung zufolge seit 1899 Ausflugslokal, das heute noch reichlich 50 Plätze im Lokal und im Jägerzimmer sowie etwa 100 im Saal mit Kamin bietet. Nicht zu vergessen die Außenanlagen mit Kiosk und Backhaus, die zum Beispiel an Tagen wie Himmelfahrt besonders gefragt waren.

Was das Konzept betrifft, will sich die Rethenowerin, die gern auch ihren Wohnsitz nach Seehausen verlegen würde, an ihre Vorgänger halten, besondere Höhepunkte organisieren, Familienfeiern, Vereins- oder Firmenfeste ausrichten und vielleicht sogar alte Traditionen wie den sonntäglichen Seniorentanz und anderes mehr wieder ins Leben rufen.

Sie will dazu versuchen, vielleicht die alten Telefonnummer zu reaktivieren, sofern diese von der Telekom noch nicht vergeben wurde. Viel mehr will sich Nancy Wiesian aber noch nicht in die sprichwörtlichen Karten schauen lassen, sondern versuchen, Barsberge nach und nach aus dem Dornröschenschlaf zu holen.

Die Buchners hatten vor über zehn Jahren eher spontan reagiert als, die Stadt Seehausen das Objekt ausschrieb, weil sie dort ihre Hochzeit gefeiert hatten. Gastronomen wollten sie nie werden.