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Wischebläser Jagdhorngruppe feiert Jubiläum

Ein kleiner Verein in der Wische macht von sich hören. Die Wischebläser, eine Jagdhorngruppe, gibt es seit mittlerweile 20 Jahren.

Von Frank Schmarsow 17.10.2018, 23:01

Königsmark l „1998 haben sich einige von uns zusammengefunden, um unter Leitung von Jürgen Meisinger das Jagdhornblasen zu erlernen“, erzählt die Vereinsvorsitzende Sabine Stoller. „Die Männer hatten gerade ihren Jagdschein erworben, und um die Treibjagden traditionsgemäß begleiten zu können und das jagdliche Brauchtum zu pflegen, musste natürlich Jagdhorn geblasen werden.“

Mittlerweile gehören neun Bläser und Bläserinnen zu dieser Gruppe. Auch Stollers Mann Fred und Sohn Ben sind dabei. Als letzterer im damaligen Alter von fünf Jahren die Lust am Jagdhorn verloren hatte, füllte Sabine Stoller die so entstandene Lücke selbst. „Dabei ist auch so etwas wie ein Familienwettstreit entstanden, wer am schnellsten ein jagdliches Signal blasen konnte“, berichtete sie. Damals griff die Wolterslagerin noch auf ein sogenanntes Fürst-Pless-Horn zurück. Dieses in B-gestimmte Instrument dient den Jägern zum Anstimmen von Jagdsignalen und Fanfaren.

Im Laufe der Zeit seien die Wischebläser musikalisch qualitativ immer besser geworden, und auch die eigenen Ansprüche dabei seien gewachsen, so dass man an die Öffentlichkeit gehen und erste Auftritte wagen konnte. „Ich habe dann zum Parforce-Horn gewechselt“, berichtete Sabine Stoller. (Mit diesem Horn, einem Vorläufer des Waldhorns, wurden ursprünglich Signale für die Parforcejagd gegeben.) „Peter Kunze“, so Stoller weiter, „schaffte sich ein Ventilhorn an, und so konnten wir einen immer besseren Klang erzielen.“

Im Jahr 2000 sei dann der heutige Verein unter dem Namen „Wischebläser“ gegründet worden, berichtete Sabine Stoller weiter. „Auch um unsere Finanzen in geordnete Bahnen zu bringen, zum Beispiel Entgelte für Auftritte und Spendenbeträge.“ Im Laufe der Zeit hätten Mitglieder den Verein verlassen, neue seien hinzugekommen. Während Maren Kunze, Ulli Kaatz und Jürgen Meisinger die Reihen der Wischebläser verließen, stießen Ivonne und Stefan Ohnesorge, Stefan Rudolf sowie Paul Kunze neu hinzu. „Wir sind jetzt neun aktive Mitglieder“.

Ein wichtiger Abschnitt in den 20 Jahren sei die freundschaftliche Beziehung zu den Eichenbläsern aus Beuster gewesen. „Irgendwann haben wir zueinander gefunden“, blickte Sabine Stoller zurück. „Wir probten ab und zu gemeinsam und traten zusammen auf, zum Beispiel beim Stadtfest in Seehausen.“ Gern erinnert sich die Vereinschefin auch an gemeinsame Feiern, „wir hatten hatten überhaupt viel Spaß miteinander. Leider aber trennten sich die Eichenbläser, und so hatte die Freundschaft ein Ende“, bedauerte sie.

Während der zurückliegenden 20 Jahre hätten die Wische­bläser viele Erlebnisse gehabt, die ihnen besonders im Gedächtnis geblieben seien, bemerkte Sabine Stoller. „Wir waren auf mehreren Grünen Wochen dabei und traten auch vor dem damaligen Landwirtschaftsminister unseres Bundeslandes auf. Ben blies damals ein Solo, das mich ganz stolz machte“, erzählte sie. Ebenso nahm die Gruppe an mehreren Bläserwettbewerben wie im Eichengrund in Barsberge und in Klietz teil, blies anlässlich unzähliger Jubiläen und zu jagdlichen Höhepunkten und seit fast 20 Jahren zur Eröffnung der Sonntagnachmittagsprogramme der Königsmarker Dorffeste. „Wir wünschen uns, dass das auch weiterhin so bleibt.“ Dieser Wunsch gilt auch für den engen Kontakt zu Unterstützern und Sponsoren, bei denen sich die Wischebläser auf diesem Weg bedanken möchten.