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Wischeverein Livemusik und jede Menge Seifenblasen

Schon von der Straße in Rohrbeck aus machten Wimpel und Musik auf den Hof Sasse aufmerksam. Der Wischeverein hatte zur Party eingeladen.

Von Frank Schmarsow 28.05.2017, 05:00

Rohrbeck l  Wer auf den Hof eintrat, fand, gut von einer riesigen Robinie beschirmt, ein buntes Treiben vor. Es war schon irgendwie romantisch, wischemäßig eben. Rohrbeck kann man noch zu diesem bemerkenswerten Landstrich dazu zählen. Für Himmelfahrtstouren hatte der Verein eine Karte mit 21 so genannten Wischepunkten erarbeitet.

Aus einem Nebengebäude wurden Kaffee und Kuchen sowie asiatische Reispfanne verkauft, Peter Kunze hatte an seinem Stand deftige mit Krautsalat garnierte Rauchwurst im Angebot, und unter Sasses Motto „Alles in Gärung“ waren neben alkoholfreien Getränken Kirschwein, Birne-Holunderwein, mehrere Sorten Federweißer und Biere, zum Beispiel das hier nicht alltägliche Freiberger Kellerbier zu haben. Im Hintergrund spielte die Gruppe „Greyhound“ im Wechsel mit „Blondy und die old Sacks“, letztere aus Werben.

Neben Stehtischen fanden sich auch Sitzgelegenheiten, so das die Besucher im Stehkonvent und sitzend miteinander ins Gespräch kommen konnten. Anliegen des Vereins ist es, die Heimatverbundenheit der Wischebewohner zu stärken und diese Region für Gäste und Zuzügler interessanter zu machen. Helmut Sasse erzählte, es sei nun bereits das zweite Mal, dass man sich an Himmelfahrt hier treffen konnte. „Es sind in zurückliegender Zeit in der Wische schon viele kulturelle Angebote weggebrochen“, sagter er. „Wir wollen heute und hier einen Anreiz schaffen, dass sich die Leute wieder aufs Fahrrad setzen und zu uns kommen. Mit allem Geld, das wir einnehmen, wollen wir mithelfen, Kultur in unserer Region, welcher Art auch immer, wieder möglich zu machen.“

Und in der Tat: Man sah Sasse, eines von aktuell 18 Vereinsmitgliedern, immer mit Leuten im Gespräch, seien es Bekannte oder völlig Fremde, die sich für die Arbeit des Vereins zu interessieren schienen. Eine mobile Musik machende „Himmelfahrtstruppe“ mit der Bezeichnung FME (Feiern mit Einern) gab ein kurzes Gastspiel. Interesse fand das von Kindern mit Reifenspielen und großen Seifenblasen untermalte bunte Teiben auf dem Sasse-Hof auch bei Besuchern unter anderem aus Berlin, Schwerin, Stendal, Gardelegen und Havelberg. Im vergangenen Jahr, so Helmut Sasse, habe man rund 300 Besucher auf dem hof zählen können. „Ich denke, dass wir diese Zahl in diesem Jahr wieder erreichen“, sagte er – und hatte Recht.