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Wissen der Region Spender rettet Buchprojekt

Eine Spende in Höhe von 9000 Euro ermöglicht, das Buchprojekt um Band I von "Wissen der Region" nun doch in 1000er Auflage umzusetzen.

Von Karina Hoppe 16.07.2018, 14:15

Arneburg-Goldbeck l Gute Nachrichten von Wolfgang Haacker, dem Projektbeauftragten für die Buchreihe „Wissen der Region“ des Kulturfördervereins Östliche Altmark. Ein Mann, der anonym bleiben möchte, löse mit einer Spende von 9000 Euro auf einen Schlag das Finanzierungsproblem in Bezug auf die erweiterte Neuauflage (anfangs so geplant) von Band I, der Heimatgeschichten von Arneburg, Goldbeck, Werben und dem Umland in sich vereint. „Die Finanzierung ist jetzt gesichert“, sagt Haacker erleichtert, denn der Weg dahin war holprig, das Ansinnen aber letztlich stärker.

Band I der bis dato vierteiligen Buchreihe ist schon länger vergriffen. Da der Band in weitaus geringerem Umfang als die darauffolgenden herausgegeben wurde, weite Teile der heutigen Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck nicht darin bedacht sind, wollte der Verein nicht nur eine Neuauflage, sondern eine erweiterte Neuauflage herausbringen.

Das Team, zu dem neben Haacker auch die Lektorin Bärbel Conrad, Fotograf Hartwin Ebel und Heidi Surek (Schreibarbeiten) gehören, sammelte deswegen weitere Geschichten – im Ergebnis 42 neue Beiträge. Johanna Adelheid Preß berichtet über ihr Leben im Herrenhaus Altenzaun, Zita Ortmann über die dortige Nachkriegszeit. Der Goldbecker Detlef Frey schrieb über die einstigen Gemeindeschwestern Emma und Annelis, Hermdieter Möhring, Pfarrer im Ruhestand, schaut auf vier Jahrezehnte als Pfarrer in Krusemark zurück oder der aus Mühlheim an der Ruhr stammende Jochen Hufschmidt erzählt, wie er auf den Fuhrmeisterhof nach Räbel kam – um Beispiele zu nennen. Wenn es eine Klammer gebe zwischen all den neuen Geschichten, dann würde sie laut Haacker am ehesten „Alte Heimat, neue Heimat“ heißen.

Wer sich für die Buchreihe interessiert, hat wohlmöglich schon einen Teil der Beiträge gehört, denn um den Druck der anfangs geplanten erweiterten Neuauflage von Band I zu finanzieren, ging das Team auf Lesereihe durch die Verbandsgemeinde. Die Autoren selbst lasen ihre Texte vor, manchmal auch Lektorin Bärbel Conrad.

Zweck der Übung war das Generieren von Spendengeldern für den Druck, was auch gelang, kamen doch rund 2000 Euro zusammen. Dazu 4500 Euro, die der Verbandsgemeinderat im zweiten Anlauf doch noch als Vorfinanzierung locker machte, fehlte immer noch rund 1000 Euro, um den Druck einer 500er-Auflage zu ermöglichen. Der Verein war aus Finanzierungsnot mit der Auflage bereits um die Hälfte heruntergegangen. Die Privatspende ermöglicht nun den Druck in anfangs geplanter 1000er-Auflage, für die 15.000 Euro veranschlagt sind. Da so viele Erinnerungen niedergeschrieben wurden, schwenkte man zudem um: Statt erweiterter Neuauflage von Band I soll Buch II zu Band I erscheinen. Umfang rund 350 Seiten.

Wie darüberhinaus Neuauflagen von Band I, II und III, die allesamt vergriffen aber immer noch gefragt sind, ermöglicht werden können, will Haacker mit dem Schirmherren der Buchreihe besprechen: Landrat Carsten Wulfänger (CDU). Er habe sich während der Lesereihe genauso sehen lassen wie etwa Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau. Insgesamt vermisste Haacker seitens der Gemeindevertreter aber das Interesse an dem Buchprojekt. Auch, was die Zuarbeit, Tipps und so weiter betrifft. Der Wunsch, jeden einzelnen Ortsteil mit mindestens einer Geschichte zu bedenken, sei auch deswegen leider fehlgeschlagen. Aber sei‘s drum. Im September soll Buch II zu Band I in den Druck gehen.