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Zwei Varianten Schulküche rückt ins Blickfeld

Für die Nachfolgerin der noch bestehenden Flessauer Schulküche sind zwei Varianten im Gespräch. Am 9. November entscheidet der Stadtrat.

Von Nico Maß 24.10.2017, 15:15

Flessau l Wenn im November die Modernisierungsarbeiten an der Grundschule Flessau beginnen, ist das Schicksal der bisherigen Schulküche faktisch besiegelt. Denn das Küchengebäude auf dem Grundstück des Lernortes wird, voraussichtlich im Frühjahr, abgerissen.

Den Kindern und Mitarbeitern der Schule steht dann ebenso wie der bis dahin mitversorgten Flessauer Kita eine Essen-Belieferung über einen Caterer ins Haus. Allerdings nur für eine Übergangszeit. Schon frühzeitig ließ die Kommune keinen Zweifel daran, dass es eine neue Schulküche in Flessau geben wird. Hinter dem „Wie“ steht aber noch ein Fragezeichen. Die Antwort dürfte die Stadtratssitzung am 9. November geben.

Folgen die Räte an diesem Tag der Empfehlung aus der Kommunalverwaltung, scheint die Marschroute klar. Denn im Rathaus wird in Sachen Schulküche die XL-Variante favorisiert. Eine Einrichtung dieser Größenordnung könnte täglich 500 Portionen zubereiten und abseits von Flessau weitere Kitas und Schulen beliefern. „Das ist für mich auch das Hauptargument für die größere Variante. Wir könnten den Kindern in allen unseren Einrichtungen ein im Vergleich zur heutigen Situation frischeres Essen anbieten, wenn es in Flessau und damit mitten in unserer Einheitsgemeinde zubereitet wird“, sagte Bürgermeister Nico Schulz.

Ein zweiter Vorteil sei, dass Küchen ab 500 Portionen nach Einschätzung eines Caterers gegenüber der Verwaltung auch wirtschaftlich funktionieren, könnte die Groß-Variante zukünftig durch einen Dritten betrieben werden. Die Kommune müsste in diesem Fall kein eigenes Personal vorhalten, der organisatorische Aufwand wäre minimal. Nicht zuletzt stünden durch die Vermietung zusätzliche Einnahmen im Raum, alternativ sei auch ein geringerer Essenpreis denkbar.

Doch die Großküche birgt im Vergleich zu einer von der Kommune betriebenen kleineren Ausgabe mit bis zu 150 Portionen täglich auch Nachteile in sich. Ein ganz wesentlicher tut sich bei den Investitionskosten auf. Werden Bau und Einrichtung der kleineren Küche von der Osterburger Verwaltung mit „nur“ 300 000 Euro veranschlagt, geht man im Rathaus bei der großen Schulküche von Kosten in Höhe von etwa 1 Million Euro aus. Eine Summe, die die Einheitsgemeinde nicht aus der eigenen Tasche finanzieren kann. „Wir setzen auf eine großzügige 90-prozentige Förderung aus dem neuen Schulbauprogramm des Bundes“, erklärte Nico Schulz. Sachsen-Anhalt habe aus diesem Programm insgesamt 116 Millionen Euro erhalten, von denen finanzschwache Kommunen profitieren. Schulz, der die Einheitsgemeinde im Bundesvergleich durchaus als finanzschwach einordnet, ist wegen der Schulküchen-Förderung in Kontakt mit Bildungsminister Marco Tullner und Finanzminister André Schröder, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Klar machte der Bürgermeister: Sollten weniger als die erhofften 900 000 Euro aus dem Schulbauprogramm nach Osterburg überwiesen werden, „käme für mich Plan B, die kleinere Schulküche, in Betracht“, sagte Nico Schulz. Die werde es im Übrigen selbst dann geben, wenn Osterburg überhaupt keine Förderung erhält. „Das Versprechen, dass in Flessau eine neue Schulküche entsteht, werden wir in jedem Fall einhalten“, bekräftigte Nico Schulz abschließend.