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Vorm Ferienstart Lehrerinnen sagen tschüss

20 Viertklässler sowie die Pädagoginnen Gisela Behrens und Hannelore Niemeyer wurden in Diesdorfs Grundschule verabschiedet.

Von Anke Pelczarski 11.07.2015, 03:00

Diesdorf l Sie arbeitete mit sieben verschiedenen Schulleitern zusammen, betreute 15 Klassen mit insgesamt 378 Schülern: Gisela Behrens kann auf 46 Dienstjahre als Lehrerin zurückblicken. „Schuld“ daran sei ihr damaliger Lehrer Walter Baumann gewesen, erinnert sich die Pädagogin. Nach zwei Jahren Dienst in Leppin wechselte sie an die Grundschule nach Diesdorf. „In meine erste Klasse, die ich hier betreute, ging unter anderem Angela Hehle, die hier als Bibliothekarin arbeitet“, erzählt Gisela Behrens.

Sie sei gern Lehrerin gewesen. Es habe ihr viel Freude bereitet, den Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Und auch das Bekanntmachen mit der plattdeutschen Mundart sei ihr wichtig gewesen.

Was das allerschönste Erlebnis in den vielen Jahren für sie gewesen sei? „Das war vor einer Woche die Überraschung in Arendsee“, verrät sie sehr bewegt. Nicht nur, dass sie dort ihre erste Wirkungsstätte in Leppin noch einmal besuchen durfte, sondern auch der Segeltörn auf dem See mit ihrem Mann und der besondere Empfang beim Anlegen würden ihr immer in Erinnerung bleiben. Denn Schüler aus 46 Dienstjahren sowie ihre jetzige dritte Klasse hätten sie mit roten Rosen empfangen. „Wir haben uns ganz viel zu erzählen gehabt. Es war eine super Überraschung“, sagt Gisela Behrens.

Jetzt, mit mehr Freizeit, möchte sie gern mehr lesen als bisher. „Nicht nur Bücher für den Unterricht“, fügt sie hinzu. Und sie möchte verreisen. „Nächstes Jahr wollen wir nach Norwegen. Das steht ganz oben auf unserer Wunschliste“, verrät Gisela Behrens.

Hannelore Niemeyer hat 43 Jahre lang mit Grundschülern gearbeitet: erst 7 Jahre in Lückstedt bei Osterburg, dann 27 Jahre in Wallstawe und seit 9 Jahren in Diesdorf. Die Kinder und Kollegen hätten ihr den Start in den Beruf leicht gemacht, meint sie. Für sie sei es ein gespaltenes Gefühl gewesen, am letzten Schultag vor den Sommerferien nach Diesdorf zu fahren. Denn nun heiße es, von der liebgewordenen Bildungsstätte, den Schülern und Kollegen Abschied nehmen zu müssen. „Ich wünsche mir Gesundheit, mehr nicht“, sagt Hannelore Niemeyer, die eigentlich keinen Rummel um ihren letzten Arbeitstag haben möchte.

Sie genießt das Programm der Laienspielgruppe, die nicht nur Theater spielt, sondern auch Flöten- und Veehharfen-Klänge zu Gehör bringt. Stimmung kommt auch bei den Tänzen auf. Aber auch die Darbietungen der Viertklässler kommen an, die sich auf ihre Weise von der Diesdorfer Grundschule und ihrer Klassenlehrerin Claudia Schuhl verabschieden.

Doch dann bittet Schulleiterin Doritt Bock ihre beiden Kolleginnen auf dem Schulhof in die Mitte. Stühle zum Setzen gibt es gleich dazu.

„Viele Schülergenerationen habt ihr begleitet und ins Leben geführt“, lobt sie. Der Unterricht der beiden Lehrerinnen sei stets eine Mischung gewesen aus Spaß und Ernst. „Wir sind traurig, euch aus unserer Runde verabschieden zu müssen. Wir sind aber auch froh, dass ihr den Ruhestand erreicht hat“, erklärt Doritt Bock.

Damit die beiden Kolleginnen immer an die Schule denken, bekommen sie Rosenbäumchen geschenkt, die bestimmt in den jeweiligen Gärten einen Ehrenplatz erhalten werden.

Doritt Bock ihrerseits freut sich über das Klassenbild der vierten Klasse, das in der „Ahnengalerie“ an einer Wand des Schulhauses aufgehängt wird.

Für sie ist es an diesem Tag die zweite Verabschiedungsrunde. Denn sie leitet auch die Jübarer Grundschüle. Dort hat sie Regina Parade tschüss gesagt. Dazu mehr in einer der nächsten Ausgaben.