Kultur „Bücherzelle“ strahlt rot
Die Interessengemeinschaft StadtKultur restauriert eine britische Telefonzelle. Sie wird eine kleine Tauschbibliothek beherbergen.
Salzwedel l Die alte britische Telefonzelle, die in Zukunft auf dem Marktplatz als kleine Tauschbibliothek Bücher beherbergen wird, erstrahlt nach ihrer Restaurierung in einem roten Glanz. Als sie im Februar nach Salzwedel geliefert wurde, war allenfalls die Grundsubstanz noch in Ordnung. „Der Lack war fast vollständig abgeplatzt und fast alle Fensterscheiben fehlten“, berichtet Anne Schliephake von der Interessengemeinschaft „StadtKultur“.
Anne Schliephake hatte die Zelle für 600 Euro über ein Internet-Auktionshaus bei einem Anbieter aus der rheinländischen Stadt Mettmann erstanden. Es handelt sich dabei um das Modell „K8“, das seit 1968 in Großbritannien aufgestellt wurde.
Zur Aufbereitung wurde das Telefonhäuschen per Sandstrahlverfahren zweimal gereinigt. Anschließend sorgte der Künstler Marcel Hiller mit weißer Farbe für eine neue Grundierung. Zu guter Letzt lackierte er die Zelle mit der Orginalfarbe „Post Office Red“ (Deutsch: „Postamt Rot“). Die spezielle Farbe lieferte ein Unternehmen aus Dortmund.
Bevor aber die zukünftige Leihbücherei im Herbst aufgestellt wird, müssen noch die fehlenden Fensterscheiben eingesetzt werden. In Arbeit ist auch das Bücherregal. „Wahrscheinlich werden um die 200 Bücher reinpassen“, sagt Anne Buch von der Kulturnische.
Die Idee zur „Bücherzelle“ hatten die Organisatoren des Stadtpicknicks im vergangenen Jahr entwickelt. Nachdem sie zunächst ein deutsches Telefonhäuschen favorisierten, entschieden sie sich zur Würdigung der Partnerstadt Felixstowe für ein britisches Modell. Finanziert wurde das Projekt mit den Einnahmen des ersten Stadtpicknicks im vergangenen Jahr sowie mit Spenden mehrerer Unternehmen und des Rotary Clubs.
