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Abfallwirtschaft Gartenfeuer auf dem Prüfstand

Das Netz an Wertstoffhöfen im Altmarkkreis soll ab 2016 erweitert werden.

Von Antje Mewes 26.08.2015, 03:00

Salzwedel l Noch steht nicht abschließend fest, wie und in welcher Form biologische Abfälle künftig im Altmarkkreis eingesammelt und verwertet werden. Sicher ist, dass auch Küchenabfälle, die momentan zumeist in der Restmülltonne landen, getrennt zu entsorgen sind. So schreibt es das Kreislaufwirtschaftsgesetz schon seit 1. Januar dieses Jahres vor. „Es gilt das Verwertungsgebot. Eigentlich darf kein Abfall auf der Deponie eingelagert werden, außer er ist nicht zu verwerten“, erklärt Landrat Michael Ziche zu dem Thema.

Der Schwerpunkt liege derzeit auf den Bio-Abfällen. Die neu geschaffenen Möglichkeiten Grünschnitt an sechs Orten im Kreis abzugeben, ersetzten nicht die Bio-Tonne, sagt der Landrat. Es gelte ein System zu etablieren, das zu einer ländlich geprägten Region passe. Dazu gehöre die Kompostierung auf den eigenen Grundstücken. Es sollen aber auch Komponenten der biologisch-mechanisch Abfallentsorgungsanlage (MBA) auf der Deponie in Lindenberg genutzt werden. Derzeit läuft dort Probekompostierung. Ziel ist, Kompost, der dem RAL-Gütezeichen entspricht, zu vermarkten.

Zur künftigen Neuausrichtung des Unternehmens soll deshalb das getrennten Erfassen der Bio-Abfälle mit einer kommunalen Kompostierung und Verwertung gehören.

Geplant ist, die Anzahl von Wertstoffhöfen zu erhöhen. Nachdem die Möglichkeit, Sonderabfälle in Arendsee abzugeben, gut genutzt werde, sind für 2016 auch Standorte in Diesdorf, Kalbe und Mieste im Gespräch.

Ein weiteres umweltrelevantes Thema, das den Kreistag und die zuständigen Ausschüsse in absehbarer Zeit beschäftigen wird, ist eine Änderung der Verbrennungsverordnung. „Darum müssen wir uns kümmern“, sagte der Landrat.

In der Vergangenheit habe es bereits Beschwerden von Bürgern gegeben, die sich davon belästigt fühlten. Dabei spiele auch eine erhöhte Feinstaubbelastung eine Rolle. In anderen Landkreisen werde das Verbrennen von Gartenabfällen wesentlich restriktiver gehandhabt. Er halte dennoch nichts davon, den Zeitraum für das Erlauben von Gartenfeuern zu verkürzen. Ziche: „Das forciert das Problem nur, weil ja auch Witterungseinflüsse eine Rolle spielen.“

Mit Unterstützung von Fachleuten wird derzeit an einem neuen Abfallwirtschaftskonzept gearbeitet. Eine mittelfristige Zielsetzung ist, die MBA auch zur Sortierung von Gewerbeabfällen oder Sperrmüll zu nutzen – im Hinblick auf eine Änderung der Gewerbeabfallverordnung, die 2018 in Kraft tritt.

Die Asbestmonodeponie in Cheine soll 2019 stillgelegt werden, weil dann dort kein Platz mehr für eine Einlagerung besteht. Für die Deponie in Gardelegen sind in einem ersten Bauabschnitt eine Verfüllung und der Übergang in die Stilllegungsphase vorgesehen oder ein zweiter Baubschnitt für das Einlagern mineralischer Abfälle.

Ein Erschließen neuer Geschäftsfelder für die kreiseigene Deponie GmbH soll mittelfristig im Sammeln und im Transport von Wertstoffen inklusive Papier, Pappe und Kartonagen bestehen. Eine Erweiterung des Behältermanagements könnte ebenfalls dazu gehören.

Rückblickend habe sich die sogenannte Inhouse-Vergabe der zur Sammlung des Haus- und Sperrmülls an die Deponie GmbH bewährt. Die Qualität der Entsorgung sei gestiegen.