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Laubenpieper Kleingärtner feiern 30. Geburtstag

Seit 30 Jahren gibt es den Salzwedeler Kleingartenverein Hilgenholz. Das wollen die Laubenpieper am Wochenende feiern.

Von Fabian Laaß 04.09.2015, 03:00

Salzwedel l Als der Kleingartenverein (KGV) Hilgenholz am 11. Januar 1985 im kleinen Sitzungssaal des Rates des Kreises gegründet wurde, wussten die Verantwortlichen noch nicht, wie viel Arbeit da auf sie zukommen würde. Nicht nur, dass das Gelände – ein ehemaliger Rüben- und Maisacker – ein echtes Sumpfloch war. Zäune mussten gezogen, Wege angelegt, Erdkabel verlegt und schließlich Gärten abgesteckt werden. „Zu allem Überfluss wurde auch noch der Zaun gestohlen und wir mussten ihn neu kaufen“, erinnert sich Jürgen Thüringer, eines von noch 30 aktiven Gründungsmitgliedern und langjähriger Vorsitzender des KGV.

Gab es direkt nach der Gründung noch drei Vereine – wurden diese ein halbes Jahr später zu einem zusammengefasst. Heinz Helms übernahm den Vorsitz. Die insgesamt 150 Gärten wurden unter den Mitgliedern verlost. „Für große Zerstörung hat dann noch eine Kuhherde gesorgt, die durch die Sparte gelaufen ist“, berichtet Günter Krösch, seit 25 Jahren Vereinsmitglied und aktueller Hilgenholz-Vorsitzender.

Nach der politischen Wende ging es allerdings zunächst bergab. Viele Kleingärtner verließen die Verein und suchten ihr Glück in den alten Bundesländern. Zahlreiche Gärten lagen brach. Unter der Leitung von Jürgen Thüringer konnten die Brachen aber nach und nach wieder vergeben werden. Die Verpachtung stieg auf nahezu 100 Prozent.

„Momentan haben wir 147 Gärten, von denen 133 bewirtschaftet sind. Drei Anlagen werden seit zehn Jahren als Tafelgärten genutzt. Außerdem haben wir noch ein Biotop geschaffen, um dem Feuchtigkeitsproblem Herr zu werden“, erklärt Günter Krösch. Man sei ständig bestrebt, neue Kleingärtner zu finden, denn vor allem die Alterstruktur im Verein sei ein Problem.

„Es melden sich zwar viele junge Menschen, die einen Garten bewirtschaften möchten. Aber die meisten geben nach kurzer Zeit wieder auf, weil sie den Arbeitsaufwand, der mit so einem Garten verbunden ist, unterschätzen“, sagt der Hilgenholz-Chef sichtlich enttäuscht.

Probleme mit ausstehender Pacht hat der Verein indes nicht. Hier hat man eine pragmatische Lösung gefunden. „Wer nicht zahlt, dem wird der Strom abgestellt.“

Am kommenden Wochenende wollen die Laubenpieper den 30. Spartengeburtstag gebührend feiern. „Auch wenn das Wetter nicht mitspielen sollte, sind wir mit dem großen Festzelt bestens ausgestattet. Am Sonnabend wird es ein abwechslungsreiches Programm mit Sketchen, Chormusik, Kaffee und Kuchen geben“, kündigt Günter Krösch an. Auch eine Ausstellung unter dem Motto „Das Beste aus unseren Gärten“ wird zu sehen sein. Für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut. Am Sonntag sollen die Feierlichkeiten mit einem Frühschoppen ausklingen. Zudem werden die Ausstellungsstücke des Vortags versteigert.

Der Kleingartenverein Hilgenholz hat derzeit 222 Mitglieder. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.hilgenholz.de.