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Mehrgenerationenhaus Wobau soll Sonnenstraße 2 kaufen

Die Wohnungsbaugesellschaft soll das Gebäude des Mehrgenerationenhauses kaufen. Die Politik ist informiert.

Von Alexander Walter 22.09.2015, 01:01

Salzwedel l Der Kaufpreis steht noch nicht fest. Geht es nach der Verwaltung, könnte aber schon bald die Wohnungsbaugesellschaft Salzwedel den derzeit noch stadteigenen Block kaufen, in dem das Mehrgenerationenhaus (MGH) und der Jugendtreff Sonnenstraße untergebracht sind. Die Wobau soll anstelle der Stadt künftig als Vermieter des Hauses auftreten, heißt es in einer Erklärung, die Stadtmitarbeiter Andreas Köhler gestern veröffentlicht hat. Bis Ende 2016 soll anschließend entschieden werden, ob der zu DDR-Zeiten errichtete Block umgebaut wird oder auf dem Gelände ein Neubau für Jugendtreff und MGH entsteht.

Zur Begründung sagte Köhler, Stadt und Politik hätten nach einer wirtschaftlichen Lösung für den Weiterbetrieb der beiden Einrichtungen gesucht. Die Wobau könne bei der Akquise von Fördermitteln freier agieren als die Stadt und besitze Expertenwissen beim Betrieb von Immobilien. Wahrscheinlich ist aber auch, dass die Wobau das Gebäude übernehmen soll, weil sie als unabhängiges Tochterunternehmen Investitionen realisieren kann, die die Stadt wegen der aktuellen Haushalts-Notlage nicht stemmen darf.

Entschieden ist noch nichts. Das letzte Wort hat am 7. Oktober der Stadtrat. Die Zustimmung der Fraktionen ist dennoch wahrscheinlich. Die Verwaltung habe die Politik bei der Suche nach einer Lösung ins Boot geholt, sagte Andreas Köhler. Dabei habe sich Zustimmung abgezeichnet.

Der Vorstoß zum Verkauf erfolgt in unruhigen Zeiten. Nachdem die Arbeiterwohlfahrt Sozialdienst Altmark GmbH erst zum Jahresbeginn die Trägerschaft für MGH und Jugendtreff übernommen hatte, kündigte sie im Mai unerwartet alle Verträge. Nur mit einem Zuschuss von zusätzlich 26 000 Euro von Stadt und Altmarkkreis konnte der Bestand der beiden Einrichtungen bis Jahresende gesichert werden.

Da der Trägerschaftsvertrag mit der Awo auf ein Jahr befristet ist, hat die Stadt auch diese mit Wirkung zum 1. Januar neu ausgeschrieben. Noch bis morgen können Unternehmen ihre Bewerbung einreichen. Angedacht ist ein Trägerschaftsvertrag über zwei Jahre. Die Stadt gewährt jährliche Zuschüsse von 60 000 Euro für Personal- und Betriebskosten und 5000 Euro für das MGH. Der Träger muss Fördergeld aus dem Bundes-Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser (30 000 Euro) und vom Altmarkkreis (5000 Euro einwerben). Über die Trägerschaft entscheidet am 7. Oktober ebenfalls der Stadtrat.