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Schmiererei-Prozess Handychat bringt Licht ins Dunkel

Am zweiten Verhandlungstag gegen einen 23-jährigen Wallstawer brachte eine Handyauswertung neue Erkenntnisse.

Von Fabian Laaß 29.09.2015, 20:43

Salzwedel l Am zweiten Verhandlungstag gegen einen 23-jährigen Wallstawer, der in der Nacht zum 3. Oktober 2013 gemeinsam mit drei weiteren Tätern etwa 45 Hauswände, Schaufenster und andere Flächen mit verfassungswidrigen Symbolen beschmiert haben soll, sah es zunächst so aus, als ob die Beweisaufnahme ins Stocken geraten würde.

Der Vater des Angeklagten verschaffte seinem Sohn ein Alibi. Er schilderte, er habe ihn am Abend des 2. Oktober gesehen. „So gegen 0.30 Uhr bin ich nach Hause gekommen, da hat er vor dem Fernseher geschlafen.“ Richter Klaus Hüttermann hatte da seine Zweifel. Mehrfach wies er den Vater darauf hin, dass ihm ein Verfahren wegen Falschaussage drohen könnte.

Zwei Zeugen bestätigten, sie hätten das Fahrzeug des Angeklagten, eine schwarze Skoda-Limousine, in der Tatnacht in der Kleinen Straße gesehen. Aus diesem seien vier maskierte, schwarz gekleidete Männer gestiegen. „Es war genau dieses Auto. Die Typen hatten nichts Gutes im Sinn, das hat man gleich gesehen“, erinnerte sich ein 60-jähriger Dresdener, der die Ankunft der Täter im Auto sitzend verfolgt hatte.

Licht ins Dunkel brachte auch die Handyauswertung. Darin wurden Nachrichten gefunden, die auf eine Verabredung des Angeklagten mit drei Freunden kurz vor der Tat schließen lässt. Für den 4. Oktober gibt es zudem einen Chat, in dem es um die Schmierereien ging. Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt. Dann wird das Urteil erwartet.