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zum Abschied Tränen und ein Birnenbäumchen

Mitarbeiter und Weggefährten verabschiedeten sich von der langjährigen CJD-Chefin Barbara Quast.

Von Fabian Laaß 20.10.2015, 03:00

Salzwedel l Tränenreich und emotional war sie – die Feier zur Verabschiedung von Barbara Quast am Sonnabend im Gemeinderaum der Kirchengemeinde Sankt Georg. Die Salzwedelerin war mehr als 20 Jahre lang die starke Frau hinter dem Christlichen Jugenddorfwerk (CJD) Salzwedel. „Ich möchte heute nicht von einer Verabschiedung, sondern von einem Treffen sprechen. Ich hoffe, wir werden uns alle wiedersehen und dass diese Treffen zu einer Tradition werden“, sagte Gabriele Meineke, Dienststellenleiterin des CJD Salzwedel.

Nach dem gemeinsamen Gesang, musikalisch begleitet von Kirchenmusikdirektor Matthias Böhlert, hielt Joachim Thurn, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Georg, eine kurze Predigt. „Alles hat seine bestimmte Zeit. Heute ist die Zeit des Wiedersehens und des Dankesagens. Es ist nicht leicht, voneinander Abschied zu nehmen“, sagte der Pfarrer.

Henrik Thunecke, Mitarbeitervertreter des Salzwedeler CJD, ging in seiner Rede auf die Persönlichkeit von Barbara Quast ein. Mit ihrem unermüdlichen Fleiß habe sie des Öfteren gegen die gesetzliche Arbeitszeitregelung verstoßen, scherzte er. „Sie haben stets den Überblick behalten. Nicht nur über die Werkstätten und das Wohnheim, sondern auch über jeden einzelnen der Beschäftigten“, lobte Henrik Thunecke.

Neben einem offenen Ohr für Sorgen und Probleme habe Barbara Quast immer wieder neue Ideen sowie den Mut gehabt, diese zu verwirklichen. „Ihr Beruf war in über 20 Jahren Ihre Berufung. Damit haben Sie für das CJD einen Meilenstein in Salzwedel geschaffen“, lobte Henrik Thunecke.

Barbara Quast war seit dem 4. September 1991 CJD-Geschäftsführerin in Salzwedel. Unter ihrer Führung wuchs die Einrichtung zu dem, was sie heute ist. Am 2. Weihnachtsfeiertag des vergangenen Jahres erhielt sie wegen personeller Umstrukturierungen die Kündigung. „Ich hatte nur vier Tage Zeit, mein Büro zu räumen. Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen“, sagte die Salzwedelerin in ihrer Rede. Diese nutzte sie auch, um noch einmal Kritik am Machtgebahren einiger CJD-Personalverantwortlichen zu üben. „An dieser Machtgier droht das CJD zu zerbrechen“, warnte Barbara Quast.

Mittlerweile ist sie für die Lebenshilfe Rothenburg/Verden tätig, hat einen neue „spannende Herausforderung“ gefunden. „Aus der Ferne werde ich Sie alle in Gedanken begleiten“, sagte die Salzwedelerin und erntete stehende Ovationen.