1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Chemische Keule schlägt an

Prozessionsspinner Chemische Keule schlägt an

Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner geht weiter. Auch 2016 sind Maßnahmen geplant.

Von Anke Pelczarski 03.11.2015, 11:49

Salzwedel l „Mit einem einjährigen Einsatz ist der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner nicht zu gewinnen“: Das sagte Herbert Halbe, Leiter des kreislichen Amtes für Wasserwirtschaft und Naturschutz, während der Sitzung des Kreis-Ordnungs- und Umweltausschusses.

Er blickte auf die zentrale Ausschreibung des Altmarkkreises zurück, die in diesem Jahr erfolgt sei. An dieser hätten sich die Städte Arendsee, Kalbe/Milde, Gardelegen, Klötze, Salzwedel, die Gemeinden Beetzendorf, Diesdorf und Wallstawe, die Straßenbaulastträger für Bundes- und Landesstraßen sowie der Kreis mit seinen Straße und Einrichtungen beteiligt.

9537 Bäume seien für die chemische Bekämpfung ausgeschrieben gewesen. Unterm Strich seien jedoch 13  953 Bäume behandelt worden. Dies sei zum einen auf den günstigen Preis zurückzuführen gewesen, der durch die zentrale Ausschreibung erzielt worden sei. Zum anderen hätten aber auch Privatleute die Chance gehabt, befallene Bäume auf ihren Grundstücken bekämpfen zu lassen. Die anfallenden Kosten hätten diese selbst getragen.

„Da die Ergebnisse der chemischen Bekämpfung in den Regionen als gut zu bezeichnen waren, haben sich die Zahlen bei der folgenden mechanischen Bekämpfung geändert“, machte Herbert Halbe deutlich. Ursprünglich seien 1753 Bäume dafür vorgesehen gewesen. Behandelt worden seien dagegen nur 1479. Der Altmarkkreis habe für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners knapp 85  000 Euro bereit gestellt

Derzeit würde die Ausschreibung für das nächste Jahr vorbereitet. Bis zu einem Ergebnis würden etwas drei Monate vergehen. „Es wird empfohlen, den Schädling drei Jahre in Folge zu bekämpfen“, sagte der Amtsleiter. Die Partner seien wieder mit im Boot. Wie sich der Eichenprozessionsspinner weiter entwickelt, das hänge auch vom Klima ab, machte er deutlich.

Problematisch sei, dass an den Straßen im Naturpark Drömling eine chemische Bekämpfung nicht erlaubt sei. „Wir werden uns an das Umweltministerium wenden, ob eine Ausnahme möglich ist. Denn ein Naturpark mit abgestorbenen Bäumen macht keinen Sinn“, erklärte Herbert Halbe. Ausschussmitglied Norbert Hundt stellte fest, dass in Salzwedel die Zahl der befallenen Bäume mit 79 ziemlich gering erscheine. So hätten es die Entscheidungsträger vor Ort in Auftrag gegeben, entgegnete der Amtsleiter.