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Lesewettbewerb Plattdeutsch für die nächste Generation

Der altmärkische Regionalausscheid des Wettbewerbs „Schülerinnen und Schüler lesen PLATT“ fand am Donnerstag in Salzwedel statt.

Von Antonius Wollmann 06.11.2015, 02:00

Salzwedel l Es ist schwer, sich ein besseren Ort für einen für einen Plattdeutsch-Vorlesewettbewerb vorzustellen als die Aula des Salzwedeler Jahngymnasiums. Mit seinen gotischen Spitzbögen und dem historischen Flair lieferte der Raum die beste Kulisse für den Regionalausscheid „Schülerinnen und Schüler lesen PLATT“, der am Donnerstag dort ausgetragen wurde. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt und der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg.

20 Kinder und Jugendliche aus der gesamten Altmark und der Prignitz traten dabei in drei unterschiedlichen Altersgruppen an und stellten sich der fünfköpfigen Jury. Im Vergleich zu den Vorjahren war die Teilnehmerzahl etwas gesunken. „Leider sind einige Lehrer, die viel für das Plattdeutsche getan haben, in den Ruhestand gegangen. Deswegen fehlen einige Schulen, die sonst mitgemacht haben“ sagte Jury-Mitglied Saskia Luther.

„Wie bei einem normalen Lesewettbewerb kommt es auch bei uns auf die richtige Lautstärke und Intonation an. Eine Besonderheit beim Plattdeutschen ist aber, die Umsetzung des Schriftbildes. Die plattdeutsche Aussprache weicht sehr oft vom geschriebenen Wort ab“, erklärte Jury-Mitglied Saskia Luther die besonderen Schwierigkeiten beim Vortrag der niederdeutschen Sprache.

Am Ende meisterten die ostaltmärkischen Vertreter in zwei der drei Altergruppen diese Herausforderungen am besten. Markus Benecke von der Grundschule Flessau bei Osterburg entschied den Vergleich der 3. und 4. Klassen für sich. Sehr selbstbewusst und den ganzen Raum mit seiner Stimme ausfüllend, las er seinen Text. Da hatte die Jury nichts zu beanstanden und kürte ihn zum verdienten Sieger. Neun andere Kinder hatten in seiner Altersklasse teilgenommen.

Nicht weniger eindeutig fiel das Urteil bei den 5. und 6. Klassen aus. Dabei wurde Jessica Zimmermann für die weite Anreise aus Havelberg belohnt. Dort besucht sie die Außenstelle des Tangermünder Gymnasiums. Sechs andere Schülerinnen und Schüler verwies sie auf die Plätze.

Bei den ältesten Startern, den 7. bis 9. Klassen, glänzte hingegen eine Brandenburgerin. Jasmin Jahns geht in Pritzwalk aufs Goethe-Gymnasium. In den Sommerferien hatte sie eine Geschichte über ihren Urlaub in Schweden geschrieben. Diese trug sie, ins Prignitzer Platt übertragen, so überzeugend vor, dass sie nur auf dem 1. Platz landen konnte.

Die drei Sieger haben sich damit für den Landessausscheid qualifiziert. Dieser findet am 1. Dezember in Magdeburg statt.