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Problem Wenn die Notdurft zur Not wird

Öffentliche Toiletten sind in Salzwedel eine Rarität.

Von Arno Zähringer 15.11.2015, 00:01

Salzwedel l Zugegeben: Es gibt sicherlich schönere Themen, als sich über Toiletten zu unterhalten. Doch halt, es muss sein: Denn wer das Problem mit der Notdurft bereits einmal am eigenen Leib erfahren hat, der weiß, wie wichtig derartige Einrichtungen sind, wenn es drängt. Auch die Hansestadt Salzwedel hat solche Anstalten, in denen Männlein oder Weiblein allerdings nur selten – wenn überhaupt – einem (dringenden) Bedürfnis nachgehen können. Denn entweder ist das Toilettenhäuschen in einem bedauernswerten Zustand (siehe am Bahnhof) oder einfach geschlossen – so wie die Anlage im Burggarten. Salzwedel – eine Stadt hat Not mit der Notdurft.

Vor allem in der Innenstadt ist es nicht einfach, zu können, wenn man muss. Da ist der Besucher auf die Solidarität der Einzelhändler und Gastwirte angewiesen und darauf, dass die ihn aufs Örtchen lassen, wenn er muss. Verpflichtet ist dazu aber niemand. Doch geradezu grotesk wird die Situation, wenn sich die Hansestadt herausputzt, sich in ihrem besten Kleid zeigt und sich Gästen aus der näheren und weiteren Umgebung präsentiert.

So geschehen bei der Einkaufs- und Lichternacht. Der Handel hatte alles aufgeboten: Eine romantische Illumination, attraktive Einkaufs-Schnäppchen und natürlich Essen und Trinken. Doch das Toilettenproblem blieb unbeachtet. So mussten die Gäste in Kneipen und Geschäfte ausweichen.

Rund 20 000 Euro jährlich würde der Betrieb der Klos im Burggarten kosten. Doch dafür scheint kein Geld vorhanden. Indes: Zumindest zu Hochzeiten des Tourismus‘ und bei großen Festen sollten Gäste der Hansestadt keine Not mit der Notdurft haben (müssen). Manche Bedürfnisse sollten einfach gestillt werden. Denn andere Städte, die auch nicht auf der finanziellen Sonnenseite leben, schaffen das ja auch.