1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Keiner schreibt noch mit Kreide

Abenteuer Keiner schreibt noch mit Kreide

Zwei Lehrerinnen aus Arendsee lernten zwei Wochen lang in den USA.

Von Helga Räßler 17.11.2015, 02:00

Arendsee l „Es war fantastisch, unvergleichlich und unvergesslich – wir werden noch jahrelang davon zehren“, erzählt Lehrerin Cathleen Schlicke und gerät ins Schwärmen über das Land der unendlichen Möglichkeiten und der riesigen Dimensionen. Sie und ihre Kollegin Anke Langkau von der Fontane-Gemeinschaftsschule Arendsee waren zusammen mit fünf weiteren Lehrern aus Sachsen Anhalt über die Checkpoint-Charlie-Stiftung Berlin nach Newark, Delaware – dem ersten Bundesstaat der USA – gereist. „Das war im Rahmen einer Weiterbildung für den sprachlichen und landeskundlichen Bereich“, so Schlicke.

Aber bevor es losging, war die 17-stündige Anreise inklusive der Flüge von Berlin nach London und von dort weiter nach Philadelphia zu bewältigen. Erst dann ging es weiter im Bus nach Newark, dem eigentlichen Ziel.

„Wir kamen 21 Uhr amerikanischer Zeit an, 3 Uhr nachts in Deutschland“, erzählt sie. „Sechs Stunden Zeitverschiebung und sofortiges Umschalten auf Englisch – sonst hätte uns niemand verstanden.“ In den USA lerne man nicht Deutsch, sondern Spanisch und Chinesisch.

Untergebracht waren die Pädagogen bei Gastfamilien. Täglich war ein volles Programm zu absolvieren. „Neben landeskundlichen Ausflügen nach Philadelphia, Washington D.C. und einer Zwei-TagesFahrt nach New York haben wir auch drei Schulen besucht und hörten mehrere Vorträge, zum Beispiel über American Culture – die amerikanische Kultur“, berichtet die Arendseerin.

Die Schulen seien sehr interessant gewesen und ganz anders ausgestattet als in Deutschland. „So gibt es an jeder Schule Krankenschwestern und einen Security Guide, also einen Sicherheitsdienst“, beschreibt sie. An einer Schule sei sogar ein Polizist vor Ort gewesen.

Außerdem hätten alle Kinder Laptops. In jedem Raum gebe es Fernseher, Telefon und Internettafeln. „Dort schreibt man nicht mehr mit Kreide“, berichtet sie fasziniert. Zudem seien die Schulen größer – es gingen immer über 1000 Schüler an eine Schule.

Innerhalb der zwei Wochen dort haben die Sachsen-Anhalter auch die Vorbereitungen und die tollen Dekorationen zum Halloweenfest miterlebt.

„Jedes Haus war geschmückt, es gab schon einen Tag vorher schulfrei und imposante Paraden“, so Schlicke. „Aber abends gingen die Kinder wie bei uns von Haus zu Haus und forderten: ,Trick or Treat – Süßes oder Saures!‘“ „Unser tollstes Erlebnis war natürlich New York – der neue Freedom Tower war beeindruckend, genauso wie das Empire State Building oder die Freiheitsstatue“, betonte Schlicke. „Am Abend waren wir auf dem Rockefeller Center und haben das Lichtermeer bewundert und natürlich fotografiert mit dem blau leuchtenden Empire State Building im Hintergrund.“

Über 1500 Fotos brachte Cathleen Schlicke mit nach Hause. „Nicht nur für mich zur Erinnerung, sondern auch für meine Schüler, die sie schon im Unterricht sahen und so anschaulich die USA kennenlernen können.“