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Willkommensfest Kulturen finden zueinander

Musik macht fröhlich, tröstet und verbindet die Menschen auf der ganzen Welt. So auch am Freitag im Mehrgenerationenhaus in Salzwedel.

Von Malte Schmidt 23.11.2015, 16:07

Salzwedel l Klänge einer tiefen, männlichen Stimme hallen aus einem Raum im Obergeschoss des Mehrgenerationenhauses in Salzwedel. In den Gängen und Etagen der Einrichtung sind sie klar und deutlich zu hören. Passend dazu wird geklatscht, Gitarre und Klavier gespielt, ja, sogar getanzt. Die Töne kommen aus dem Musikraum des Hauses an der Sonnenstraße. Rund 150 Flüchtlinge, überwiegend aus Syrien stammend, tanzen zusammen mit alteingesessenen Salzwedelern. Sie machen Musik und singen , lachen, haben Spaß – ein Gefühl von Zufriedenheit ist in allen Gesichtern ist zu erkennen. Sie sind glücklich und fühlen sich willkommen.

„Was wir am Freitag geschaffen haben, ist für mich noch schwer in Worte zu fassen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen ins Mehrgenerationenhaus kommen würden. Umso mehr erfüllt es mich mit Freude, dass sie es getan haben“, sagt Filmemacher Candy Szengel, der den „Refugees-Welcome-Day“ mit dem Mehrgenerationenhaus und vielen fleißigen Helfern und Vereinen am Freitag auf die Beine gestellt hat.

So haben die Initiatoren über mehrere Etagen verschiedene Programmpunkte angeboten und damit Platz zum Einander-Kennenlernen geschaffen. Die Arbeiterwohlfahrt war vor Ort, der Jugendmigrationsdienst, die Skateboarder von Goodfoot, die Aktion Musik, viele fleißige, ehrenamtliche Helfer, sogar die Polizei mit einem Infostand.

„Es war ein wunderschöner Tag, an dem viele von uns einiges lernen konnten, viel Spaß hatten und den Worten Taten folgen ließen. Besonders freute es mich, dass soviel Menschen ihr Herzblut in die Veranstaltung steckten, sich viele Vereine, Institutionen und Privatpersonen einbrachten, um den Menschen ein Lächeln zu schenken. Das war ein wichtiger Grundstein für einen respektvollen und freundschaftlichen Umgang“, hat es Alexander Rekow, ehemaliger Leiter des Mehrgenerationenhauses, bei Facebook zusammengefasst.

Und mit dieser Meinung stand er nicht allein dort. Hat man sich vor Ort mit Besuchern unterhalten, so hörte man durchweg positive Stimmen über die Veranstaltung. Laut Szengel müsse man nun aber genau da ansetzen. Denn gerade durch den Kontakt untereinander könne man den Vorurteilen entgegenwirken. Man müsse sich darüber Gedanken machen, wie man jetzt weiter mit der Thematik umgeht. Denn im großen und ganzen war es ein Tag, an dem jeder von jedem gelernt hat.

„Wir profitieren von einander und ich bin froh, dass dieses schöne Städtchen wieder einmal so viel Herz gezeigt hat. Ich kann allen nur aus tiefstem Herzen dafür danken, auch den Menschen, die uns heute mit so viel Vertrauen, Dankbarkeit und Fröhlichkeit begegnet sind“, sagte Candy Szengel.