1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Park wird als Abkürzung benutzt

Kulturhaus Park wird als Abkürzung benutzt

Die Debatte über das Parken auf dem Vorplatz des Kulturhauses gleicht einer unendlichen Geschichte.

Von Malte Schmidt 02.12.2015, 02:00

Salzwedel l „Es kann nicht sein, dass ich meinen Sohn, der an den Rollstuhl gebunden ist, auf den Rasen schieben muss, damit die Autos an uns vorbeifahren können“, ist eine Volksstimme-Leserin (Name der Redaktion bekannt) erbost, als sie am Telefon darüber spricht, was sie im Park neben dem Kulturhaus erlebt hat.

Es war in der vergangenen Woche, als die Salzwedelerin einen Spaziergang machte. Wie jeden Tag schob sie ihren Sohn im Rollstuhl durch den am Kulturhaus angrenzenden Park. Dabei ist ihr etwas aufgefallen. „Immer, wenn im Kulturhaus große Veranstaltungen sind, fahren Autos durch den Park, um auf die Parkplätze hinter dem Gebäude zu gelangen“. Doch warum durch den Park?

Dem vorausgegangen ist, dass die Verwaltung mit Hilfe von Schildern seit einigen Monaten ausdrücklich darauf hinweist, dass das Parken auf dem Vorplatz des Kulturhauses verboten ist. Weiterhin ist zu lesen, dass sämtliche Rettungswege zum Gebäude freizuhalten sind. Ein Schild, dass man nicht durch den Kulturhauspark fahren darf, fehlt jedoch.

Poller dienen nun dazu, dass die Autos an Tagen, an denen große Veranstaltungen im Kulturhaus stattfinden, nicht dort abgestellt werden – mit einem Nachteil. Die Poller sind so angeordnet, dass Autofahrer, die nicht aus Salzwedel stammen, auf direktem Weg in den Park geleitet werden. Von dort aus gelangen sie auf den asphaltierten Weg zu den Parkplätzen hinter dem Kulturhaus.

„Die besagte Frau war schon einmal bei uns und hat dieses Thema angesprochen“, erzählt Joachim Mikolajczyk, Betriebsleiter des Kultour-Eigenbetriebes, der die Veranstaltungen im Kulturhaus organisiert. Er erzählt außerdem, dass man auf diese Problematik sofort reagiert habe.

„Wir haben Poller am Park aufgestellt“, so Mikolajczyk. Diese seien jedoch von einigen Fahrern beiseite geräumt worden, um trotzdem den Weg als Abkürzung zu benutzen, wie die besagte Salzwedelerin gesehen und erlebt hat.

Eines sollte den Autofahrern klar sein: „Das Durchfahren des Parks am Kulturhaus ist verboten“, sagt der Betriebsleiter.

Derzeit entwickelt das Bauamt ein Wegweiser-System, das Verkehrsteilnehmer weg vom Kulturhausvorplatz zu kostenlosen, umliegenden Parkplätzen leiten soll. Wie in der Grafik sichtbar, gibt es einige davon. „Die kostenlosen Parkflächen sind für Besucher bislang schwer zu finden, und werden dadurch nicht genutzt“, weiß Polizeisprecher Gerd Schönfeld. Laut ihm ist es auch denkbar, dass Beamte vor und nach Kulturhaus-Veranstaltungen den Park kontrollieren werden.

Kontrollieren wollen auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Hansestadt, wie Eiko Petruschkat vom Ordnungsamt erzählt: „Uns ist das Problem bekannt. Wir behalten uns Kontrollen bei Veranstaltungen vor“, sagte der Verwaltungsmitarbeiter. Um Abhilfe zu schaffen, wolle man zudem mit einer Beschilderung auf den Missstand reagieren. Das Parken vor und hinter dem Kulturhaus war bereits Thema im Verkehrsausschuss (Volksstimme berichtete).