1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Kreis nimmt wieder Flüchtlinge auf

EIL

Kollwitzhalle Kreis nimmt wieder Flüchtlinge auf

Die ersten 30 Flüchtlinge, die der Altmarkreis in diesem Jahr aufnimmt, werden zunächst in der Kollwitzhalle untergebracht.

Von Antje Mewes 18.01.2016, 20:00

Salzwedel l In der letzten Januarwoche kommen die ersten Flüchtlinge in diesem Jahr im Altmarkkreis an. Nach derzeitigem Stand sollen es 30 Personen sein, die zunächst in der Notunterkunft in der Kollwitzhalle untergebracht werden, informierte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage der Volksstimme. Ob es sich dabei um Familien oder um Alleinreisende handelt, sei noch nicht bekannt. Das erfahre der Kreis erst drei Tage vor der Ankunft der Flüchtlinge, berichtet die Kreissprecherin.

Kapazitäten zur Unterbringung seien vorhanden. 2015 waren Ende November die letzten Asylbewerber aufgenommen worden, nachdem das Land die Zuweisungen an die Kommunen gestoppt und die Menschen in den zentralen Anlaufstellen belassen hatte. Deshalb ist der Kreis mit seiner Aufnahmequote im Rückstand. 109 Personen sind aus diesem Grund in diesem Jahr zusätzlich aufzunehmen. Das gehe aber allen Landkreisen so, betont Eurich.

Wie viele Flüchtlinge den Kreisen in den kommenden Monaten zugewiesen werden, ist unklar. „Wir kennen bisher keine Zahlen und keine offiziellen Prognosen“, sagt die Kreissprecherin.

Die Arbeiten an den drei Leichtbauhallen, die derzeit an der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Fuchsberg entstehen, sind im Zeitplan. Sie sollen Mitte Februar bezugsfähig sein und insgesamt 120 Flüchtlingen – ausschließlich Männern – Platz bieten.

2015 hat der Landkreis 1057 Asylbewerber aufgenommen. 186 Bewerber, deren Asylantrag 2015 abgelehnt wurde, sind freiwillig ausgereist, 15 mussten abgeschoben werden. Tendenziell wollen etwas mehr Flüchtlinge mit geklärtem Aufenthaltsstatus in der Altmark bleiben, als noch vor Monaten. Genau ist dies erst nach Abschluss der Asylverfahren zu sagen.

Was die Integration der Menschen anbelangt, sei der Kreis weiter auf einem guten Weg. Noch sei eine umfassende Betreuung leistbar. Eurich: „Derzeit sind 31 ehrenamtliche Integrationshelfer im Einsatz.“

Als offizielle Flüchtlinge sind bisher keine Menschen aus nordafrikanischen Ländern wie Algerien, Marokko oder Tunesien in den Kreis gekommen, informiert Birgit Eurich. Ob Asylbewerber bisher straffällig geworden sind, ist den Verantwortlichen im Kreis nicht bekannt.

Genau könne aber nicht gesagt werden, ob sich Menschen aus den genannten Ländern im Kreis aufhalten, gibt Polizeisprecher Frank Semisch zu bedenken. Sie könnten sowohl legal als auch illegal hier sein. Straftaten, die an die Ereignisse in Köln in der Silvesternacht erinnern, habe es bisher nicht gegeben. Es wurden Taschendiebstähle und Raubdelikte verzeichnet, an denen Ausländer beteiligt waren. Sie seien aber schlecht zuzuordnen, weil die Aussagen der Opfer was die Nationalität der Täter anbelangt oft vage blieben. „Das muss man von Fall zu Fall sehen“, sagt der Polizeisprecher. Eine Tendenz dahin gehend sei nicht erkennbar.